Die
Geheimnisse der Klangwiedergabe
„The
secret of sound-reproductions ”
Man kann es nicht
oft genug
wiederholen:
Musik ist
einfach-
und physikalisch- ausgedrückt ein Fluss von Klängen. Klänge
bestehen aus einer beliebigen Kombination von sinusförmigen
Tönen
in unterschiedlicher Tonhöhe (Frequenz), Lautstärke
(Amplitude),
und zeitlichem Bezug (Phase) zueinander. Diese Töne werden
als Grundton und Obertöne bezeichnet. Der
Eigencharakter
von Stimmen und Instrumenten ist in dieser festen zeitlichen
Beziehung
der Obertöne zu dem Grundton wie ein Fingerabdruck in der s.g. Hüllkurve
bzw. dem Klangspektrum gespeichert.
Hüllkurven
beschreiben
die gesamte Form eines Klanges über der Zeit -
einschließlich
der Variationen in der Tonhöhe, der Lautstärke und des
Timbres.
Timbre (Klangfarbe) ist die Qualität eines Klanges, die uns
zwischen
zwei Klängen mit der gleichen Tonhöhe unterscheiden
lässt.
Musik
entsteht durch
den ständigen zeitlichen meist harmonischen und dynamischen
(laut/leise)
Wechsel von verschiedenen Klängen. In dem fortlaufenden Ein- und
Ausklingen
von verschiedenen Tönen (Ein- und Ausschwingvorgänge,
Impulse)
steckt u. a. die Information des Raumes (Räumliche
Abbildung).
Aus diesem Grund ist auch bei Mono eine gewisse Raumabbildung
möglich.
Der dreidimensionale Raumeindruck entsteht durch Intensitäts- und
Laufzeitunterschiede verschiedener Schallquellen und/oder deren
reflektierten,
also zeitlich versetzen Wellen. Durch die stereophone Aufzeichnung wird
dieser räumlich/zeitliche Versatz konserviert.
Für den
Anspruch „natürliche
Musikwidergabe“ und „bestmögliche Klangqualität“
mit
dem Status HiFi (high fidelity = naturgetreue bzw. originalgetreue
Wiedergabe)
oder der Steigerung „High-End-HiFi“ (bestmögliche...) oder
sogar
„State of the Art“-Technologie muss also erreicht werden diesen Zeit-
und
Amplituden- Zusammenhang möglichst genau zu reproduzieren.
Je genauer feinste Obertöne in ihrer richtigen Dosierung und ohne
Verfälschung, im richtigen zeitlichen Zusammenhang innerhalb der
Klänge
und relativ zu dem zweiten Kanal übertragen werden, um so
realistischer
ist die Wiedergabe. Es ist also offensichtlich: Der Faktor Zeit, also zeitrichtig,
zeitkohärent bzw. phasenrichtig ist extrem wichtig!
Es ist wohl jedem
einleuchtend
das diese extrem schwierigen Bedingungen nicht von 0815-Komponenten aus
dem Supermarkt zu erfüllen sind.
Die
Musik-Übertragtragungskette
muss
immer von der Signalquelle bis zum menschlichen Ohr betrachtet werden.
Einzelne
Komponenten können nie isoliert beurteilt werden.
Die
Musikquelle:
Das Ziel sollte sein
den
Original-Aufnahmeraum in den eigenen Wohnraum zu "transportieren".
Musikkonsumenten und
Entwickler
von HiFi-Übertragungsketten sind natürlich an dass gebunden
was
die Musikindustrie als „Software“ zur Verfügung stellt.
Aus einer schlecht
produzierten
oder schlecht gefertigten Musikquelle kann auch die beste
Übertragungskette
nicht mehr rausholen. Im Gegenteil: Je besser die Kette umso gnadenloser
wird jeder Fehler
der Musikquelle
aufgedeckt!
Die
Optimierung der Übertragungskette:
Die „Hardware“
beginnt bei
der Signalquelle (z.B. CD/DVD/SACD-Player und Plattenspieler), geht
über
die Verstärkerkette (Vorverstärker, Endstufe) mit den
dazugehörigen
Signalverbindungen (NF- und Lautsprecherkabel) zu den Schallwandlern
(Lautsprechersysteme),
der Stellfläche (Rack) und über den Hörraum zum Ohr. Die
Netzversorgung der Komponenten darf natürlich auch nicht
außer
Acht gelassen werden. Beim Thema Hörraum müssen alle Bereiche
der Akustik mit einbezogen werden: Mikrofonie (Rückkoplung des
abgestrahlten
Signals zu der Quelle) und damit verbunden Vibrationen der Komponenten,
stehende Welllen, Reflexion, Diffussion, Absorbtion, Interferenz im
Raum.
Die
Beurteilung der Wiedergabe:
Als absoluter
Vergleich kann
eigentlich immer nur das Original dienen. Dies kann natürlich
zugegebenermaßen
nie gänzlich erreicht werden. Ziel muss aber die möglichst
perfekte
Live-Illusion sein! Bei der Beurteilung einer Kette sollten Sie sich
also
immer die Frage stellen:
„Wie
realistisch ist für mich die dargebotene Illusion“,
„Wie
sehr fühl ich mich live dabei, ohne mich krampfhaft auf die
Wiedergabe
zu konzentrieren“. ?
Einige Tipps dazu:
-
Nicht nur mit
den „Ohren“ hören,
sondern mit allen Emotionen die Musik erfassen!
- Nicht nur auf
die Details der
Musik konzentrieren (Klänge), sondern ganzheitlich Musik erleben!
- Vertrauen Sie
auf Ihre Ohren!
Hören Sie mit geschlossenen Augen! Achten Sie auf Ihren
Körper.
Fühlen Sie sich wohl bei der Musik?
- Haben Sie Lust
mit den Füssen
mitzutanzen? Stellt sich sogar eine Gänzehaut ein, bzw. stellen
sich
die Nackenhaare hoch?
- Ist laute und
leise Widergabe
unangestrengt möglich? Beginnt die Wiedergabe nach einer gewissen
Zeit zu nerven?
- Beurteilen Sie
die Wiedergabe
wie die Live–Darbietung einer guten Band bzw. eines guten Orchesters:
Stimmt
das Timing, das Zusammenspiel, die Spielfreude, das Klangspektrum, die
Klangfarben, die Räumlichkeit, die Dynamik usw.?
- Lassen Sie
sich möglichst
nicht von Verkäufern, Werbesprüchen und Testberichten
beeinflussen.
Ganz einfach nur unbefangen, entspannt zuhören und selbst
entscheiden.
Begriffe
der Klangbeschreibung
Sicher ist, dass
eine effektvolle
Anlage, die nur bei speziellem Musikprogramm gut klingt, Ihnen auf
Dauer
keine Freude machen wird! Wenn Sie aber das Gefühl haben
ständig
etwas neues in Ihren, als bekannt geglaubten, Musikquellen zu entdecken
und die Lust nach immer mehr Musik geweckt wird, dann liegen Sie
richtig!
Geübte,
sensible Hörer,
benötigen nur einige Musiktakte um die Qualität einer Kette
relativ
gut zu Beurteilen.
Wie nah ist
das Original
erreichbar? Nur wer in entspannter Atmosphäre (im Wohnraum)
einmal
eine überragende Kette genossen hat, die ihn gefesselt hat, ihm
das
Gefühl von Live geboten hat, Gänsehaut verursacht hat, der
weis
wie hoch die Fahnestange hängt und wie wenige Personen dies
erleben
können, bzw. dürfen.
Viele Personen die
sich
schon seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen (z.B. auch
HiFi-Händler)
sind weit davon entfernt. Die meisten selbsternannten Profis
können
nur Prospekt- und Zeitschriften- Informationen wiederholen.
Wer nichts
besseres kennt,
vermisst es auch nicht! Hat man sich an gewisse Eigenarten seiner
Kette,
(die ja schon viel Geld gekostet hat und nur aus Testsiegern besteht),
gewöhnt, so fehlt die innere Bereitschaft etwas fremdes,
vermeintlich
richtigeres, zu akzeptieren. Wird zudem als Maßstab eine falsch
zusammengestellte
bzw. falsch aufgestellte Super-Anlagen angesetzt, die einem eigentlich
gar nicht so begeistert, die aber eigentlich richtig klingen
müsste!
, weil sie ja so gut getestet wurde, so führt dies auch nicht auf
die richtige Bahn.
Das Erlebnis
„livehaftige,
authentische Wiedergabe“ ist zum Glück des Kunden nicht
unmittelbar
proportional zum Preis, sowie dem Bekanntheitsgrad und dem
Werbeaufkommen
der Herstellerfirmen. Jeder hat wohl schon einmal eine, aus sehr teuren
Geräten, namhafter Hersteller, zusammengestellte Kette
gehört,
die einfach nur miserabel war!
Es kommt oft vor
dass eine
unscheinbare, aus „namenlosen Komponenten“ zusammengestellte recht
preiswerte
Kette bei weiten besser spielt. Dies bringt den Verkäufer
natürlich
in Erklärungsnot.
Der Preis
spiegelt eben nicht
zwangsläufig die Klangqualität wieder. Er ist bedingt durch
die
hohen Entwicklungs-, Allgemein-, und Herstellungskosten (oft
Handarbeit)
auf Grund einer kleinen Stückzahl, sowie der meist besseren
verwendeten
Bauteile. Es darf auch nicht vergessen werden, dass der
überwiegende
Teil des Verkaufspreises reines Marketing ist. Die Preisfaktoren sind
hier
natürlich die Gewinnspannen von Hersteller, Importeur, Vertrieb
und
Einzelhändler, sowie nicht zu vergessen zum großen Teil
leider
auch sündhaft teure Werbung. All dies ist natürlich auch
nötig,
sollte aber seine sinnvollen Grenzen haben.
Eine
hervorragende Kette
zu entwickeln, oder aus Einzelkomponenten zusammenzustellen erfordert
sehr
viel Know-how, Erfahrung, Gefühl und einen sehr hohen zeitlichen
Aufwand
auf Grund der vielen Hörtests. Wenn in einem Baustein eine
Eigenschaft
(z.B. Räumlichkeit) auf der Strecke bleibt, ist sie weg, sie kann
dann nicht mehr wiederhergestellt werden. Deshalb müssen alle
Bausteine
der Kette hochwertig und aufeinander abgestimmt sein.
Vergessen werden
darf auf
keinen Fall die richtige Platzierung der Anlage und der Boxen, sowie
die
Wahl der Hörposition. Werden hier gravierende Fehler begangen (zu
viel Kompromisse eingegangen), kann der Rest der Kette noch so gut sein
– authentisch wird die Wiedergabe nicht.
Hier muss der
Hersteller
eine vernünftige Aufstellanweisung für die Anlage und
besonderst
für die Lautsprecher liefern und der Händler sollte den
Kunden
auch noch nach dem Verkauf betreuen.
Die
Kette ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied!
Der
Komponententest:
Wie schon
erwähnt kann
eine Komponente und sogar ein Bauelement nie isoliert beurteilt werden.
Bei einem Hörtest oder Hörvergleich hört man immer das
Testobjekt
in Verbindung mit dem Rest der Kette. Jede Komponente und jedes
Bauelement
steht in mannigfaltiger Beziehung zu Anderen.
Diese Beziehungen
sind elektrischer
und mechanischer Art. Um nur einige zu nennen: Elektrische- und
elektromagnetische
-Felder, elektrische Fehlanpassung, elektrische- und mechanische-
Störmodulation
(z.B. Schwingungen, Mikrophonie) ...
Gerade bei
Verbindungskabeln
setzt oft ein Kompensationseffekt ein. Beispiel: Eine zuvor in
den
Höhen scharf geklungene Anlage klingt jetzt angenehm warm und
rund.
Vorrausgesetzt die Komponenten der Kette sind nicht von minderwertiger
Qualität muss jetzt die Frage gestellt werden:
Ist der Fehler noch
vorhanden
und ich hör ihn nur nicht mehr? Ist vielleicht etwas Anderes mit
auf
der Strecke geblieben? oder hatte das andere Kabel wirklich den Fehler
verursacht? Ist es also nur eine Veränderung, oder wirklich eine
Verbesserung?
Oft wird eine neu
eingefügte,
zweifellos „richtigere“ Komponente, als Verschlechterung abgetan nur
weil
diese einen, zuvor vorhandenen, Fehler erst richtig aufdeckt! Es ist
leicht
möglich Schritt für Schritt in die falsche Richtung zu
optimieren.
Am Ende kippt das ganze Klangbild und die Optimierung kann wieder von
vorne
beginnen.
Ein
einigermaßen
sinnvoller Komponenen-Hörtest (A/B-Vergleichstest) ist nur
möglich,
wenn der Rest der Kette sehr hochwertig ist, und sich möglichst
neutral
verhält. Bevor das Testobjekt „eingeschleift“ wird muss die zuvor
bekannte Anlage noch mal mit dem gewählten Test-Musikprogramm
gehört
werden. Die Musik muss natürlich auch für diesen Test
ausgesucht
und geeignet sein. Das Musikprogramm sollte aus verschiedenen Bereichen
stammen z.B.: Klassik mit kleiner und großer Besetzung,
Frauenstimmen,
rhythmischer Jazz, natürliche Instrumente sowie ev. Pop und
Rock. Gut geeignet sind einige speziell zusammengestellte
Test-CD´s,
die dann verschiedenes Musikprogramm in jeweils sehr guter
Aufnahmequalität
(z.B. von Chesky Records) bereitstellen.
Der Test sollte
mehrfach,
jeweils mit „zurückbauen auf den alten Stand“, zu verschiedenen
Tages/Nacht-Zeiten,
mit verschiedenen Musikprogramm und am Besten von mehreren
„unvorbelasteten“
Personen durchgeführt werden. Erst dann darf ein entgültiges
Urteil gefällt werden! Zu oft kommt es vor, dass effektvolle
Veränderungen
rein subjektiv und pauschal beurteilt werden. Der Entwickler und
„Bastler“
z.B., ist auch noch dem trügerischen Effekt der
„Selbsterfüllung“
ausgesetzt. Er wünscht sich natürlich unbewusst, dass die
gerade
durchgeführte Änderung eine Verbesserung ist. Völlig
ungeeignet
ist das (fernbediente) ständige hin- und herschalten zwischen zwei
Vergleichsobjekten. Damit können nur tonale Veränderungen und
Läutstärkeunterschiede herausgehört werden (lauter,
leiser,
fetter, knalliger). Der Fluss der Musik, der Zeitablauf, wird
ständig
unterbrochen. Dieser ist aber unbedingt nötig um die Struktur der
Musik, wie Melodiebögen, Betonung und Artikulation wahrzunehmen.
Genau
in dieser Disziplin ist der entscheidende Unterschied zwischen Standard
und High-End verborgen. An einer bereits sehr hochwertigen Kette, ist fast
jede, auch noch so kleine, Veränderung meist bei den ersten
Musiktakten
wahrnehmbar. Es reicht aus, dass jeweilige Musikstück nur ca. ein
bis drei Minuten anzuspielen. Vor dem Wechsel sollten noch mal die
ersten
Takte kurz wiederholt werden. Es muss unbedingt darauf geachtet werden,
dass beide Testobjekte mit gleicher Lautstärke abgehört
werden.
Bei unterschiedlicher Lautstärke wird unbewusst immer dem lauteren
der Vorteil gegeben.
Indizien
für eine Verbesserung:
Die
Hörerfahrung zeigt
dass alle wirklichen Verbesserungen (=Fehlerminimierung) sich
unmittelbar
in folgenden Punkten bemerkbar machen sollten:
-
Die Wiedergabe
scheint leiser
geworden zu sein. Sie strahlt mehr Ruhe aus.
- Die Höhen
sind scheinbar
weniger geworden, ohne dass sich die Transparenz verschlechtert hat.
- Es sind mehr
Details wahrnehmbar,
ohne dass die Wiedergabe kälter oder lauter wirkt.
- Zwischen den
Tönen ist
mehr Ruhe. Der Ausklang der Töne endet mehr im Nichts und sie
kommen
aus dem Nichts.
- Die
Spielfreude, das Zusammenspiel
der Darbietung ist besser geworden.
- Komplexe
Musikpassagen wirken
aufgeräumter und durchsichtiger.
- Die Musik
löst sich besser
von den Lautsprechern. Die Instrumente sind mehr umrissen. Zwischen den
Instrumenten ist mehr Luft. Die Proportionen sind echter.
- Die
Klangfarben der Stimmen
und Instrumente wirken natürlicher und
selbstverständlicher.
Objektiv und
subjektiv,
der Geschmacksfaktor:
Die klangliche
Beurteilung
ist natürlich auch etwas subjektiv, jeder empfindet Musik etwas
anders.
Es ist wie wenn drei
Personen
drei verschiedene Weine, einen (vielleicht gepanschten) Billigwein und
zwei verschiedene Spitzenweine, beurteilen. Dem „Nichtkenner“ schmeckt
der süße, einfache, billige „Wein-X“. Dem einen „Kenner“
schmeckt
der trockene, fruchtig leichte „Wein-Y“ besser, dem anderen „Kenner“
der
trockene, schwere, vollmundige „Wein-Z“ besser. Beide sind sich aber
einig
- auf den ersteren Wein würden sie nie wieder zurückfallen!
Wie man sieht: Auch
wenn
die Qualität stimmt, bleibt noch genügend Spielraum für
den Geschmack.
Der Einfluss
der „Psychoakustik“
auf die Klangqualität:
Es ist unmöglich
alle Fehlerquellen die eine Audio-Übertragungskette aufweist zu
beseitigen!
Das Thema ist einfach zu komplex, die Abhängigkeiten untereinander
sind zu groß!
Insbesondere die
Fehler,
die auf Grund der Aufstellung der Anlage im Hörraum gemacht
werden,
können von den Anlagen-Entwicklern nur begrenzt beeinflusst werden.
Der Kunstgriff
besteht
darin, die entscheidenden Fehler zu minimieren. Entscheidend sind
solche,
die dem mehr oder weniger geübten Gehör auffallen - die
unangenehm
und unnatürlich wirken. Oft zeigt sich das einige (naturidentische)
Fehler in großer Dosis vom Gehör toleriert werden, ja sogar
als angenehm empfunden werden (z.B. harmonische Verzerrungen k2),
während
andere, in kaum messbarer, homöopathischer Dosis,
äußerst
unangenehm sind (dynamische und musikinduzierte Verzerrungen, sowie
Zeitfehler).
Verschiedene
Hörer
reagieren unterschiedlich auf Fehler. Was dem einen besonderst
unangenehm
ist, kann der Andere oft noch tolerieren und umgekehrt. Oft werden
bewusst
wohlklingende Fehlerquellen als Würze eingesetzt (z.B.
Beeinflussung
des Klirrspektrums). Röhrenverstärker besitzen oft diesen
„schönfärbenden
Klangeffekt“.
Einige, auch
bei High-End,
oft angewandte Tricks um Fehler zu kaschieren:
Es wird die
Baugruppe, oder
das Bauelement (z.B. Operationsverstärker, Kondensator,
Verbindungskabel)
mit der geringeren Bandbreite oder dem weicheren Klang eingesetzt und
bewusst
auf Feinauflösung verzichtet um wärmere Klangfarben zu
erreichen.
(Zudem sind diese Bauteile auch noch viel preiswerter)
Bei
Lautsprecherboxen wird
oft mit der Klangbalance gespielt: Bassanhebung bzw. geringe
Dämpfung
im Grundtonbereich kaschiert fehlenden Tiefbass. Etwas lautere
Hochtonwiedergabe
erzeugt scheinbar mehr Transparenz und Dynamik. Etwas abgesengte
Mittenwidergabe
kaschiert Klangverfärbung. Bewusst eingesetzte Phasenfehler
bewirken
unnatürliche, aber spektakuläre Räumlichkeitseffekte,
oder
steigern die Präsenz. Beispiele hierfür sind z.B. die
Umpolung
von Lautsprecherchassis (Mittel- oder Hochtöner) in der LS-Box.
Es ist also Vorsicht
geboten
bei der Beurteilung. Das Ziel muss sein möglichst viele Fehler zu
beseitigen und nur sehr zart Verdeckungs- und Kompensationseffekte
auszunutzen.
Musik
ist ein ganzheitliches Geschehen.
Nicht
die messbaren, sondern die fühlbaren Eigenschaften sind
entscheidend.
Messtechnik
ist wichtig!
Sie
muss nur sinnvoll angewandt, und
die
Messergebnisse richtig interpretieren werden!
Klangqualität
ganzheitlich messtechnisch zu erfassen ist unmöglich!
Eine
musikalische, messtechnisch schlechte Kette,
ist
immer noch besser als eine messtechnisch perfekte, unmusikalische!
„Auch das Auge
hört
mit“ oder „Die subjektive Beeinflussung“:
Zweifellos spielt
die Optik
der Kette auch eine wichtige Rolle. Imposant anzuschauenden, gut
verarbeiteten
Geräten wird sicher eine richtigere Klangwidergabe zugemutet als
den
nach „Bastelei“ aussehenden Geräten. Einem Gerät mit offenen
glimmenden Röhren wird ganz automatisch ein wärmeres
Klangbild
zugestanden. Ein bekannter Name auf der Frontplatte, ein hoher Preis,
ein
schöner Fotobericht in einer Audiozeitschrift, ein massives
Laufwerk
oder ein großer massiger Verstärker (HiFi-Maschinenbau), ein
edles Furnier bei den Lautsprechern, all dies assoziiert auch
Professionalität
in der Klangwidergabe. Gerade hiermit lassen sich ungeübte
Hörer
leicht überrumpeln, was natürlich auch geschickt von
dem
Marketing ausgenutzt wird.
Welcher selbst
ernannter
„High-Ender“ taucht nicht mal gerne in die schönen Testberichte
einer
Audio-Zeitschrift ein? Die Macht der Audio-Fachpresse ist
dementsprechend
hoch.Testergebnisse sind erstaunlicherweise fast immer direkt
proportional
zum Preis, dem Bekanntheitsgrad, sowie dem Werbeaufkommen des
Herstellers
oder dessen Vertriebes.
Geschickte
Verkäufer
legen dem Kunden schon vor dem Testhören nahe was er denn jetzt
hören
wird. Die Erwartungshaltung und die direkte und indirekte Beeinflussung
weckt eine Befangenheit. Die Aufnahmefähigkeit für die
Musikwidergabe
(und deren Fehler) ist oft blockiert.
Die
Philosophie:
Leider konzentrieren
sich
viele High-End-Hersteller überwiegend auf die in dem letzten
Absatz
beschriebenen Punkte. Ein schönes auffälliges Gehäuse
(für
das viele Geld) ist dem unerfahrenen, finanzkräftigen
High-End-Fan,
und seinem Bekanntenkreis, ja auch besser näherzubringen als eine
natürliche Musikwidergabe. Das Ziel möglichst viele
Fehlerquellen
der Wiedergabe zu eliminieren ist nur sehr vereinzelt in der Branche zu
erkennen. Gerade bei Lautsprechersystemen werden immer wieder bewusst
die
gleichen Fehler begangen. Nur wenige Hersteller befassen sich
ganzheitlich
mit den Problemen der richtigen Musikreproduktion. Es wird oft nur ein
Problem sehr konsequent angegangen und bis zum Exzess ausgebaut.
Beispiele
hierfür: Dynamik mit der Vernachlässigung von Feinzeichnung,
der Verfärbungsarmut und der Räumlichkeit. Warme Klangfarben
ohne Feinzeichnung und Dynamik. Impulsive Wiedergabe mit
überzogener,
kalter Hochtonwiedergabe. Das extrem wichtige Thema phasenrichtig
(zeitkohärent)
ist bei den wenigsten Firmen ein Thema. Immer wenn ein entscheidender
Schritt
in die richtige Richtung begangen wird, so muss man leider feststellen,
dass dafür andere Fehlerquellen, die allseits bekannt sind,
sträflich
vernachlässigt wurden. Häufig werden noch die gleichen Fehler
wie vor über 20 Jahren begangen.
Zusammenfassend
scheint
die High-End-Scene ist in verschiedene Lager gespalten zu sein:
-
Es wird nur
entwickelt was dem
momentanen Trend entspricht. Entscheidend ist Design und Show. Die
musikalische
Qualität ist zweit- oder drittrangig, zuerst kommt das Marketing.
Werbung ist effektiver und billiger als lange Entwicklungszeiten.
High-End
ist nur die Optik und der Preis.
- Nur was
technisch perfekt, messtechnisch
nachweisbar und physikalisch (wenn auch mit begrenzten Wissen)
erklärbar
ist, kann auch High-End sein. "Was nicht sein kann, dass nicht sein
darf".
Warum hören wenn wir perfekte Messgeräte haben.
- Es wird auf
Grund einer persöhnliche
Theorie entwickelt, die wiederum auf Grund einer begrenzten
Hörerfahrung
und meist ohne Wissen oder Beachtung der technischen, physikalischen
Zusammenhänge
entstanden ist. Messen ist unwichtig. Es kann doch alles mit dem Ohr
erfasst
werden. Die Entwicklung efolgt fast ausschließlich auf Grund
empirischer
Erfahrungen.
- Musikalisch
hochwertiges High-End
kommt stets von denen, die klug genug sind, alles erfassbare Wissen
anzuwenden:
Umfangreiches technisches Know-How, empirische Ergebnisse, Messdaten
und
natürlich Hörergebnisse.
High-End
bedeutet wohl eher bei vielen:
Eine Philosophie auf die Spitze treiben, und nicht „best mögliche
Musikwidergabe“.
Die
High-End-Branche lebt leider hauptsächlich von der Show.
So
wie es der Kunde will ?!
Grundsätzlich
gilt: „Viele Wege führen nach Rom“.
Es
kommt nicht unbedingt auf die Technologie an:
Röhre,
Halbleiter, rein Digital, nur analog, ... ,
sondern
wie konsequent möglichst viele der entscheidenden Probleme
angegangen
werden!
Klangparameter
zur Beurteilung der Musikwidergabe:
1.
Rauschfreiheit,
Signal-/Störabstand:
Ein nicht
rauschfreies,
mit Brumm- oder Knackgeräuschen überlagertes Musiksignal ist
lästig.
Dies hat aber nur
geringen
Einfluss auf die Klangqualität. Im allgemeinen hat eine
hochwertige-
und gut Installierte Kette keinerlei Probleme mit diesem Fehler.
2.
Frequenzgang:
Der Frequenzgang
übt
einen merklichen Einfluss auf die tonale Wiedergabe der Kette
aus.
Dieser „Fehler“ ist
aber
sehr subjektiv und oft reine Geschmacksache. Eine Verschiebung der Klangbalance,
z.B. eine leichte Erhöhung im Bass und in den Höhen, sowie
eine
Absenkung im Mitteltonbereich wird oft als vorteilhaft empfunden.
Dieser
Fehler ist wohl eher unter Geschmack und Klangdesign zu
verbuchen
und hat objektiv, wenn es nicht übertrieben wird (3dB über
Alles
können toleriert werden), nichts mit Klangqualität zu tun.
Der
Fehler tritt hauptsächlich bei Lautsprechersystemen in Verbindung
mit dem Hörraum auf. Nur sehr offensichtliche Fehler wie Stufen,
Höcker,
Spitzen und Löcher im Frequenzgang wirken sich sehr negativ aus.
Diese
deuten aber dann auf gravierende Pegel- und Phasenfehler hin. Stimmt
das
Verhältnis obere zu unterer Grenzfrequenz nicht, so wirkt sich
dies
auf die „Klanghelligkeit bzw. Klangtemperatur“ aus. Hat ein
Lautsprechersystem einen nicht ausreichend tief herabreichenden
Bassbereich (z.B.
>60Hz), aber einen ausgedehnten Hochtonbereich(>20kHz), so
verschiebt sich die
Temperatur in Richtung hell und kühl; und umgekehrt in Richtung
dunkel
und warm. Über das richtige Verhältnis gibt es schon seit
langen
Regeln. Entscheidend für eine natürliche Wiedergabe
ist
ein ausgewogener, möglichst gleichmäßiger Frequenzgang.
3.
Basspräzision,
Bassresonanz:
Verschmierte oder
nicht
absolut impulstreu abgestrahlte Bässe üben einen sehr starken
Einfluss auf die Klangqualität aus. Ein dröniger, wummriger,
überzogener Bass ist allenfalls für Discogänger oder
Car-HiFi-Fanatiker
(Boom-Car) tragbar.
Hier spielt die
Bassabstimmung
des Lautsprechersystems (Dämpfungsverhalten des Basses im
eingebauten
Zustand inklusive Kabel und Endstufe) in Verbindung mit der
Aufstellungs-
und Hörposition (Stehende Wellen) eine entscheidende Rolle. Ein
schwingungsarmer
Chassis- und Gehäuseaufbau (Schalldämmung) und eine gute
Entkopplung
vom Boden ist extrem wichtig. Bei Subwoofer-Satellitensystemen spielt
der
Abstand zu den Satelliten eine große Rolle (Phasen- bzw.
zeitrichtige
Ankopplung). Werden die Obertöne, die ja vom Mittel-
Hochtonbereich
geliefert werden, nicht möglichst phasenrichtig zu dem Grundton
aufaddiert
kann der Bassimpuls nicht trocken und impulstreu wiedergegeben werden!
Klingt der Bassimpuls nicht schnell genug aus (Nachschwingen des
Chassis
und des Raumes) so mischt sich der neue Impuls mit den Nachzüglern
und das verschmiert die Wiedergabe. Besser eine etwas höhere
untere
Grenzfrequenz mit sauberer Widergabe als umgekehrt.
4.
Natürliche
Hochtonwiedergabe und Verfärbungsarmut
bzw.
Farbechtheit,
Reinheit der mittleren Frequenzen:
Dies ist ein sehr
wichtiger
Klangparameter. Im Hochtonbereich reagiert unser Gehör sehr
empfindlich
auf Fehler. Unnatürliche Oberwellen (Klirr bzw. das
Klirrspektrum)
die in falscher Dosierung, oder zusätzlich auftreten, werden
geübten
Hörern sofort negativ auffallen. Die Hauptproblematik ist in der
Verstärkerkette
und den Mittel-/Hochtonsystemen der Lautsprecher zu suchen. Eine
unnatürliche
Hochtonwiedegabe erkennt man an scharfen Esslauten und tendenziell
kalter,
eher metallischer, kratziger Wiedergabe. Verfärbungen
fallen
am meisten im Mitteltonbereich auf. Eigenschwingungen von
Membranmaterialien
(z.B. Metallmembranen), sowie zugeführte, aufmodulierte (AM,
FM)
Fremdsignale sind die Hauptursache. Aber auch Ein- und
Ausschwingvorgänge
in analogen- und digitalen Filtern (Frequenzweiche, CD-Player)
verursachen
diesen Fehler. Am unangenehmsten sind unharmonische und dynamische
Verzerrungen,
die im direkten zeitlichen Bezug zum Musikprogramm (musikinduzierte
Störung)
stehen. Diese unnatürlichen Verzerrungen sind reinste Klangkiller.
Sie entstehen hauptsächlich durch Rückkopplungseffekte
(Elektrische Gegenkopplung und Mikrophonie) und nichtlineare
Übertragungskennlinien
(z.B. Übernahmeverzerrungen).
5. Hohes
Auflösungsvermögen,
Transparenz, Detailausleuchtung, Durchzeichnung:
Dies ist die
wahrgenommene
Klangvielfalt, der Klangfarbenreichtum (Timbre) bzw. die
musikalische
Feininformation der Musikwiedergabe. Es wird oft auch der Begriff Feindynamik
angewandt. Sie beschreibt die Fähigkeit Lautstärkeabstufungen
auch bei kleinem Hörpegel differenziert wiederzugeben. Oft wirkt
die
Musikwidergabe wie durch einen feinen Vorhang wiedergegeben. Eine gute
Transparenz
ist wie ein offenes Fenster zum Klang. Diese Eigenschaften sind
entscheidend
für die Ausdruckskraft der Musik. Um dies zu erreichen muss die
gesamte
Kette sehr sorgfältig in allen Bereichen ausgeführt sein.
Stark
behindernd wirken z.B. nichtlineare Verzerrungen, dynamische
Verzerrungen
und Zeitverzerrungen. Die Lautsprecherchassis insbesondere die
Hochtöner
müssen feinsten Signalen impulstreu, d.h. schnell folgen
können
(einschwingen) und ebenso schnell sich wieder beruhigen können
(ausschwingen).
6.
Räumlichkeit
(Akustische Tiefe, Holographische Vorstellung):
Eine räumliche
Wiedergabe
(3-Dimensional: Breite, Tiefe, Höhe) ist sehr stark von der
Aufnahmetechnik
abhängig. Es gibt nur wenige Aufnahmen, bei deinen insbesondere
eine
natürliche akustische Tiefe (Tiefenstaffelung) konserviert
ist. Zumeist wird eine künstliche Tiefe mit Hilfe von speziellen
Aufnahmeeffekten
(Mikrofonaufstellung) erzeugt. Praktisch jede Komponente oder Baugruppe
der Kette kann, unabhängig von der konservierten Aufnahme,
für
eine eingeschränkte Räumlichkeit verantwortlich sein.
Eine gut
ausgeprägte,
stabile, dreidimensionale oder sogar holographische, natürliche
Räumlichkeit
beherrschen nur wenige Ketten. Dieser Parameter ist sehr
entscheidend
für eine überzeugende Illusion und damit für
eine
gute Klangqualität.
Eine
übertriebene-,
unnatürliche-, diffuse-, pseudo- Räumlichkeit entsteht auf
Grund
von Phasenfehlern, meist im Lautsprechersystem. Ein Kette bei der die
Musik
am Lautsprecher klebt, wo keine (oder kaum) Raumtiefe wahrgenommen
wird,
ist leblos und damit inakzeptabel. Bedingung für eine
ausgeprägtes,
natürliches, räumliches Abbildungsvermögen ist eine hohe
Auflösung der Kette (feinster Nachhall muss wiedergegeben werden)
und eine homogene Abstimmung der Lautsprecher, sowie Kanalgleichheit
und
möglichst geringe Zeitverzerrungen (Gruppenlaufzeit).
Der Hörraum und die Aufstellung der Lautsprechersysteme spielt
natürlich
auch eine Rolle. Je mehr Einfluss der Raum auf Grund von Reflexionen
(Hall,
Echo) nehmen kann umso mehr wird die räumliche Wiedergabe des
Aufnahmeortes,
bzw. die bei der Aufnahme inszenierte Räumlichkeit,
verfälscht
wiedergegeben.
7.
Fokussierung:
Dies ist der Begriff
für
die räumlich exakte Positionierung (die Ortbarkeit) der in
einer Aufnahme steckenden Einzelschallsignale. Diese sollten
frequenzunabhängig
sein. Wichtig ist eine exakte räumliche Positionierung der
Schallereignisse,
vor allem auch in Bezug auf die Oberwellen eines Musikinstrumentes.
Wenn
diese Forderung nicht erfüllt ist, wirken einzelne Ereignisse im
Klangbild
unnatürlich. Der Fokus beschreibt also die Klangschärfe,
die
Konturen und Grenzen der Abbildung. Ein Parameter, der nicht
einfach
in den Griff zu bekommen ist. Es gelten ähnlich Bedingungen wie
bei
den beiden zuvor genannten.
8.
Präsenz, physikalische
Wirkung:
Diese Begriffe
beschreiben
wie realistisch die Bühne der Wiedergabe aufgespannt wird. Wie
stark
ist das Gefühl dass die Proportionen des wiedergegebenen
Musikereignisses
stimmen. Oft hat eine Kette zwar eine gute Raumausleuchtung, es
fehlt
aber die Körperhaftigkeit der Stimmen. Die dargestellte Bühne
und die Personen wirken zu klein (Puppenstubeneffekt). Die
Fähigkeit
einer Kette sehr tiefe Frequenzen wiederzugeben hilft die physikalische
Wirkung der Wiedergabe zu steigern. Energiereicher sauberer Tiefbass
bildet
das Fundament der Wiedergabe. Diese Eigenschaften sind nicht leicht in
den Griff zu bekommen. Oft wird Präsenz mit einem Mangel an
Tiefenstaffelung,
Losgelöstheit und Feinzeichnung erkauft.
9. Dynamik:
Dies ist der
Unterschied
zwischen laut und leise. Dieser wichtige Parameter ist maßgeblich
dafür verantwortlich eine Live-Atmosphäre zu
schaffen.
In der Regel wird eine eingeschränkte dynamische Wiedergabe aber
nicht
als unmusikalisch empfunden. Dieser Parameter wird durch die maximal
mögliche
Abhörlautstärke im Hörraum bestimmt. Er wird durch den
Verstärker,
den Wirkungsgrad und die Belastbarkeit des Lautsprechersystemes
geprägt
und ist im allgemeinen leicht zu beeinflussen. (Siehe: Dynamik,
Leistung,
Wirkungsgrad, Belastbarkeit).
Ein hohes
Auflösungsvermögen
und schnell reagierende Lautsprechersysteme (Impulsverarbeitung)
begünstigen die empfundene Dynamik mehr als eine (zu) hohe
maximal mögliche Absolutlautstärke. Viel wichtiger für
das
Live-Feeling ist die Fähigkeit der Kette schnelle
flüchtige
Wechsel realistisch wiederzugeben. Dies sind schnelle dynamische
Veränderungen
der Lautstärke und von hohen zu tiefen Frequenzen. Sie erzeugen
die
Spannung, die Dramatik den Biss der Wiedergabe. Entscheident dafür
ist die Reaktionsgeschwindigkeit und das Dämpfungsverhalten der
Lautsprecher,
sowie die Geschwindigkeit und der Zugriff der Verstärkerkette
(Slew-Rate,
Dämpfungsfaktor). D. h. wie schnell werden Impulse in Schalldruck
umgesetzt und wie schnell klingt das Signal wieder aus.
10. Timing,
Rhythmik,
Tempo:
Timing ist ein sehr
umstrittener
Begriff, wohl weil er nicht einfach zu beherrschen ist. Er ist
ebenfalls
für eine gute Klangqualität entscheidend.
Timing ist ein
Begriff für
die Fähigkeit einer Kette den dynamischen Fluss (die
Energieübertragung),
die Struktur der Musik möglichst gut wiederzugeben. Beeinflusst
wird
er durch Zeitfehler der Kette. Begriffe wie Jitter in der digitalen
Welt,
sowie Gleichlaufschwankungen und Gruppenlaufzeitverzerrungen
in der analogen sind hier zu nennen. Weiterhin spielen
Modulationseffekte
durch Mikrophonie eine große Rolle. Die Ausschwingvorgänge
träger
Lautsprechersysteme und des Raumes (stehende Wellen) vermischen sich
mit
dem aktuellen Musikprogramm. Diese zeitversetzte Überlagerung
verschmiert
den Fluss der Musik. Das Feeling für Rhythmik ist gestört.
Weitere
Fehlerquellen sind z.B. grobe Phasenverschiebungen von
Lautsprecherchassis,
z.B. ein Subwoofer, der vor-, oder nacheilt. All diese Fehler machen
den
Drive der Musik zunichte.
Wenn Ihr Fuß
automatisch
beginnt im Takt der Musik mitzuschwingen ist das Timing ok!
11.
Homogenität
Ebenfalls ein sehr
wichtiges
Qualitätskriterium. Eine Wiedergabe ist homogen, wenn alles wie aus
einem Guss spielt. Der Hochtöner wird nicht als solcher
wahrgenommen.
Kein Detail der Aufnahme sticht als unangenehm hervor.
Fehlende
Homogenität
ist hauptsächlich ein Problem der Lautsprechersysteme. Je mehr
Chassis
verwendet werden, umso größer ist die Gefahr der
Inhomogenität.
Zu viele Eigenarten wie z.B.: Eigenklang des Membranmateriales,
verschiedene
Ein-/Ausschwingzeiten, verschiedener Wirkungsgrad, verschiedenes
Abstrahlverhalten,
sowie Phasenfehler der Frequenzweichen müssen unter einen Hut
gebracht
werden. Ein guter Test: Rosa-Rauschen auf die Kette geben – Hören
Sie ein Rauschsignal oder mehrere? Die tonale Balance bedingt durch den
Frequenzgang spielt auch hier eine große Rolle. Ebenso die
Aufstellung
der Lautsprecher: Unterschiedliche Reflexions- und
Absorptionseigenschaften
rund um die Lautsprecher verschlechtern die Homogenität. Eine
inhomogene
Zusammenstellung der Verstärkerkette kann auch ein Problem
darstellen.
Wenn ein schneller Vorverstärker in Verbindung mit einer langsamen
Endstufe benutzt wird, kann dies zu dynamischen Verzerrungen
führen.
Eine Lautsprecherbox mit kritischem Inpedanzverlauf verlangt nach einer
Endstufe mit gutem Dämpfungsfaktor (also keiner Röhre). Ein
Röhrenverstärker
mit geringer Leistung benötigt zwangsläufig
wirkungsgradstarke
Lautsprechersysteme, an sonsten wird der Verstärker immer an
seinem
Limit gefahren und dies bedeutet unnötige Verzerrungen. Die Wahl
der
richtigen Lautsprechergröße für den Hörraum ist
ebenfalls
wichtig. Ein großer Lautsprecher, der aus Estetik- und
Platzgründen
in die Raumecken verbannt wird, verursacht wesentlich mehr
raumakustische
Probleme wie ein Kleiner.
12.
Atmosphäre,
Emotionalität:
In dieser
Königsdisziplin
können nur sehr wenige Anlagen mitmischen. Hier muss bewusst die
Rede
von Ketten sein. Denn nur wenn die Einzelkomponenten zusammenpassen,
alle
oben aufgeführten Punkte stimmig sind und viel Feintuning an Raum,
und Aufstellung der Lautsprecher und Komponenten durchgeführt
wurde,
kann dies erreicht werden.
Viele Ketten spielen
einfach
leblos, technisch perfekt, aber ohne Flair, auf höchstem Niveau,
aber
eben unmusikalisch. Es gibt nur sehr wenige Ketten die es schaffen das
Musikprogramm ohne Schönfärberei „beseelt“ und mit einer
gewissen
Aura wiederzugeben. Die es erreichen authentisch den inneren Gehalt,
das
Feeling der Musik zu vermitteln. Ohne ganzheitliche Denkweise und
konsequnter
Umsetzung ist dies nicht zu erreichen!
Einige diese
Begriffe
können sehr gut auf folgender CD nachempfunden werden:
„The
Ultimate Demonstation
Disc“, Chesky Records, Deutscher Kommentar von Frank Laufenberg.
Was leistet
unser Ohr
die (physikalische Größenordnungen):
Unser Ohr ist ein
sehr sensibles
Sinnesorgan und daher sehr anspruchsvoll. Die Zeit- Lautstärke-
und
Frequenz- Auflösung ist extrem gut.
Es kann zeitliche
Abfolgen
im Mikrosekundenbereich aufzulösen. Die erste Wellenfront eines
Schallereignisses
(bis ca. 2 Millisekunden) dient der Identifikation (der Ortung und
Erkennung)
des Schallereignisses. Später eintreffende Signale werden zur
Ortung
nicht mehr benutzt.
Das Ohr hat eine
unglaubliche
Empfindlichkeit. Die Hörschwelle liegt bei einem sehr kleinem
Schalldruck
von nur 20µ Pascal und die Schmerzgrenze erst bei 100 Pascal. Das
sind 120dB Dynamik!
Der Frequenzbereich
liegt
bei etwa 10 Hz - 16 kHz. In jungen Jahren kann die obere Grenze auch
bei
20 kHz liegen. Diese ist aber nicht so entscheidend, da unser Ohr die
Hüllkurve
eines Klanges auswertet. Auch wenn die Sinuswahrnehmung bei 16 kHz
aufhört
wird eine Bandbreitenbegrenzung von z.B. <20kHz und eine Erweiterung
auf bis zu 100 kHz vom geübten Hörer wahrgenommen.
Außerdem
hört man mit den gleichen Ohren ja auch Live.
Die
Ursachen für den nicht perfekten Klang:
Wenn Sie das Ziel
haben,
dass Ihre Kette alle wichtigen, oben genannten, Klangparameter mit
Bravur
bestehen soll, dann müssen folgende Punkte beachtet werden:
-
Die
Fehlerquellen (Klangverfälschungen)
stecken in allen an der Wiedergabekette beteiligten Komponenten und
Bauteilen
also auch im Hörraum. Es gibt keine perfekten Komponenten, sondern
lediglich solche, die weniger Fehler aufweisen. Die Besten Komponenten
sind jene, welche die geringsten Verfälschungen des Audio-Signals
verursachen.
- Je weniger
Komponenten und Bauteile
in einer Kette verwendet werden (Minimalismus), um so geringer
ist
die Fehlerwahrscheinlichkeit. Ein schöner Spruch dazu: „Je
einfacher
desto Kling“.
- Nicht alle
Fehler sind hörbar
oder störend. Naturidentische Fehler werden vom Ohr nicht
als
unangenehm wahrgenommen, sie werden sogar als zur Musik
dazugehörig
akzeptiert.
- So lange ein
Fehler, oder die
Summe der Fehler unter der Hörschwelle bleibt wird er
nicht
wahrgenommen und kann somit toleriert werden. So machen sich
Phasenfehler
und Klirr im Bassbereich weit weniger bemerkbar wie im
Hochtonbereich.
- Eine
Komponente mit einem gravierenden
unnatürlichen
Fehler reicht aus die Klangqualität der Kette zu
zerstören.
Solche Fehler können nur durch den Austausch des
Übeltäters
behoben werden!
- Fehler
pflanzen sich fort, sie
addieren oder multiplizieren sich. Jede Fehlerkompensation (=Verdeckungseffekt)
bedingt einen anderen Fehler, der sich möglicherweise
schwerwiegender
auswirkt. Die Ursache: Eine richtige Kompensation ist nahezu
unmöglich,
da die Phase und die Amplitude über der Frequenz genau
entgegengesetzt
sein muss!
- Fehlerquellen
müssen
möglichst kompromisslos angegangen werden.
Davon darf auch der Hörraum nicht verschont bleiben. Kann der
Hörraum
nicht direkt geändert werden (bautechnische Eingriffe) so hilft
oft
ein „work-around“ in Form von Verändern der Lautsprecher- und
Hörposition
und der Raumausstattung mit breitbandig leicht dämpfenden und
zerstreuenden
Schalleigenschaften. Genauso wie der Baßlautsprecher auf das
Gehäuse
abgestimmt ist, muss die Lautsprecherbox auch zu dem Hörraum
passen.
- Die
Fehlereinflüsse
sind etwa zu gleichen Teilen elektrischer, mechanischer und akustischer
Art! Wobei die drei Welten nicht getrennt betrachtet werden
dürfen,
da sie sich meist gegenseitig beeinflussen. Die folgenschwersten
Fehlerquellen
sind:
1. Zeitverzerrungen
(Gruppenlaufzeitverzerrungen): Unterschiedliche Frequenzen
benötigen
unterschiedliche Verarbeitungszeit von der Quelle bis zum Ohr. Dies
wird
verursacht durch Phasenfehler bei Filtern, Kabeln, Kondensatoren und
durch
unterschiedlich schnell reagierende, sowie mit zeitlich versetztem
Schallursprung
abstrahlende Lautsprecherchassis. Diese Verzerrungen weisen
nichtlineare
Frequenzabhängigkeiten auf, und beeinflussen dadurch auch die
Signalform
(Amplitude). Die Folge ist schwerwiegend und eines der
Hauptübel
unnatürlichen Klanges.
2.
Zeitbasisverzerrungen:
Der Takt-Jitter in der digitalen Welt bewirkt ein Verschwimmen der
Impulsflanken
auf der Zeitebene. Dies verursacht in der analogen Welt ebenfalls
dynamische,
unnatürliche Verzerrungen. Am gravierendsden ist hier der
musikabhängige
Jitter, der durch Mikrophonie und den Musikdatenstrom selbst
beeinflusst
wird.
3. Von der
Musik unmittelbar
(elektro-mechanisch) ausgelöste Eigenvibrationen
(musikinduziert)
der Bauteile (Röhren, Kondensatoren, Widerstände, Halbleiter,
...), Lautsprecherchassismembran (Partialschwingungen, AM-,
FM-Modulation)
und der Lautsprechergehäuse (das schlecht gedämmte
Gehäuse
strahlt Schall ab, Kippmomente auf Grund von unsicherem Stand) und
damit
verbundener zeitlich versetzter Überlagerung des aktuellen
Musiksignals
mit dem zuletzt abgestrahlten.
4.
Materialklang:
Jedes Bauelement dass Schall abstrahlt, und dass sind nicht nur die
Lautsprechermembranen,
sondern auch die über Mikrophonie angeregten Baugruppen,
Stellflächen,
Wände und Möbel prägen dem Schall einen gewissen
Fingerabdruck
in Form seines Resonanzspektrums auf. Das bedeutet, der Schall wird
materialspezifisch
verändert. Machen Sie den Klopftest. Nur wenige Materialien
klingen
angenehm neutral und natürlich. Der Eigenklang einer
Lautsprechermembran
ist so dominant, dass er sogar durch massive elektrische
Filter-Maßnahmen
nicht eliminiert werden kann!
5.
Rückkopplungsverzerrungen
(dynamische, zeitlich versetzte Verzerrungen) durch elektrische
Gegenkopplung
(in der Verstärkerkette) und durch akustisch-mechanische
Rückkopplung
des abgestrahlten Schalles auf die Geräte und Bauelemente
(Mikrophonie).
Diese zeitversetzte Schwingungsanregung verursacht wiederum Modulation
und Jitter und damit dynamische Verzerrungen. Das Problem der
Über-Alles-Verstärkergegenkopplung
ist: Das aktuelle Eingangssignal wird mit dem verzögerten
Ausgangssignal
verglichen, welches das verzögerte fehlerhafte Eingangssignal des
vorherigen Zeitpunkts repräsentiert. Verzerrungen niedriger
Frequenz
können korregiert werden. Solche höherer leider nicht. Dies
hat
zur Folge dass sich das Klirrspektrum in Richtung hell und
unnatürlich
verändert (Klirr höherer Ordnung steigt an). Das Hauptproblem
ist die komplexe frequenzabhängige Verstärkerlast, die das
Rückkopplungssignal
(Korrekturwert) verfällscht.
Außerdem: In
der Natur
gibt es keine kurzzeitige Rückkopplung ! Das ist wohl der Grund
warum
unser Unterbewustsein diese Verzerrrungen als besonderst unangenehm
empfindet.
6. Ein- und
Ausschwingvorgänge
von Filtern (Elektronik), Lautsprecher (Mechanik) und Raum (Akustisch
z.B.
stehende Wellen). Diese verursachen eine Reaktionsverzögerung der
Impulswidergabe und ein Nachklingen der Töne (Resonanz). Dies
betrifft
auch die Entkopplungs- und Dämpfungselemente, die Stellfläche
und die Gerätegehäuse. Diese nehmen verzögert
Schallenergie
auf und geben mechanische Energie verzögert wieder ab. Die
mechanischen
Schwingungen wirken dann über die Bauteile zum Teil wieder auf
elektrische
Größen und damit ist der Rückkopplungskreis geschlossen
(Ein einziger Wirrwar gekoppelter Schwingungen).
Aufwendige Systeme
reproduzieren
das Ein- und Ausschwingen der Instrumente nicht im richtigen
Zeitablauf.
Aus diesem Grund ist komplexe Musik wie z.B. „Neue Musik" (Komponisten
des 20. JH: Schnittke, Boulez, Stockhausen, Wolff, Vare`se usw.),
welche
auf sehr genauen zeitlichen Abläufen und Klangfarben basiert, in
der
Regel nicht anhörbar wenn dieser Fehler zu groß ist.
Falsche,
zu starke und selektive, elektrische und mechanische Dämpfung
verschlimmert
das Problem meist noch. Die Wiedergabe ist verwaschen und holprich.
7. Falsche
Dämpfung:
Schmalbandige Resonanzen durch Dämpfung oder hohe Masse zu
eliminieren,
führt zu dumpfen Klavieranschlägen und unklarer
Basswidergabe.
Die Wirkung ist also wie ein mechanischer Dynamik-Kompressor. Wieder
ein
Zeitproblem: Der Fluss der Melodie und die Spannung in der Wiedergabe
bleibt
auf der Strecke. Der bessere und einfachere Weg ist die Diffusion und
das
Aufbrechen der dominanten Resonanzen in unschädliche, kleine
Resonanzen.
Der
Dämpfungsfaktor
eines Verstärkers, auch wenn er schweinbar frequenzunabhängig
ist, verursacht ebenfalls Fehler die hier einzuordnen sind. Dieser
Fehler
sind umso ausgeprägter bei Verstärkern die ihren hohen
Dämfpungsfaktor
durch starke Gegenkopplung erzeugen.
8. Schlechte
Raumakustik:
Zu starke, zu frühe und mehrfach- Reflexion verschmiert die
räumliche
Abbildung und die Ortbarkeit. Selektive Absorption, z.B. mitschwingende
Möbelteile oder schwingende Gipsplattenwände entziehen
schmalbandig
Energie. Resonanzanregung bewirkt das Gegenteil. Hier werden
schmalbandige
Frequenzbereiche verstärkt. Das Ziel muss eine breitbandige
Resonanzverteilung
sein. Zu stark bedämpfte Räume machen die Musikwidergabe
leblos.
9.
Unnatürliche, inharmonische
Verzerrungen (Intermodulation) durch nichtlineare
Übertragungskennlinien
der Halbleiter, der Röhren, der Übertrager, der
Digital-Analog-Wandler
und natürlich der Schallwandler. Zu diesem Thema zählen auch
magnetische Verzerrungen wie sie z.B. durch Wiederstände,
Steckverbinder,
Relais, Stahlblechgehäuse und durch magnetische Streufelder von
Trafos,
Übertrager und Spulen, ... entstehen. Weitere Fehlerquelle sind
Nulldurchgangsverzerrungen
bei Gegentaktendstufen und an Materialgrenzschichten z.B. im Kabel und
an Steckverbindern. Diese Verzerrungen sind meist frequenz- und
amplitudenabhängig.
Sie sind besonderst dann störend, wenn sie bei kleinen
Lautstärken
und hohen Frequenzen auftreten.
10.
Musikunabhängige
(statische,
oder zufällige) Störmodulation durch
Hochfrequenzeinstreuung,
Masse-Ausgleichströme und unsaubere, instabile Spannungsversorgung
beginnend mit der Netzspannung. Diese Störungen legen sich wie ein
Nebel auf das Nutzsignal und erzeugen damit unnatürliche
Verzerrungen
höherer Ordnung. Die Wirkung ist eine rauhe harte Hochtonwidergabe.
Die Wahl
der richtigen
Bauelemente:
Koppel-Kondensatoren
(im Signalweg) und Lautsprecherchassis (-Membranen) sind
(vorrausgesetzt
die Kette ist recht hochwertig und weist keine groben Fehler auf)
besonderst
klangbestimmende Bauelemente.
Bei diesen
Bauelementen
sind die Klangeigenschaften messtechnisch nur bedingt erfassbar.
Glänzende
technische Einzeldaten sagen bei beiden nichts über deren
Klangqualität
aus. Das Zusammenspiel von elektrischen und mechanischen Eigenschaften
ist hier von entscheidender Bedeutung. Ein elektrisch perfekter (nahezu
theoretisch idealer) Kondensator dessen Verlustfaktor an der unteren
Messgrenze
liegt, kann einem anderen, der elektrisch miserabel, aber mechanisch in
irgend einer Art ideal ist, bei weitem klanglich unterlegen sein. Es
ist
schon unglaublich wie dramatisch ein Koppelkondensator, sowie das
Membranmaterial
bei einem Lautsprecher, die Gesamtheit der Musikwidergabe beeinflussen
kann.
Kondensatoren
mit sehr guten Audioeigenschaften werden leider
großserienmäßig
so gut wie nicht mehr hergestellt. Spezielle für Audio gefertigte
Typen sind zum Teil sündhaft teuer und halten auch nicht immer was
sie versprechen. Es ist schon beschämend, das Kondensatoren die
vor
40 Jahren hergestellt wurden, heutigen Hochpreis-Audiotypen oft
ebenwürdig
oder überlegen sind!
Leider wird zu
häufig
an den Symphtomen rumgebastelt.
Der
musikbegeisterte „Bastler“
hat keine andere Möglichkeit, und meist nicht genügend
tiefgreifende
Kenntnisse, und er wird natürlich von der Branche gelenkt. Die
meisten
Hersteller wollen (oder können) nichts ändern, solange mit
den
Fehlern noch genügend Geld verdient wird.
Für die
überwiegende
Anzahl von Kunden ist ihre High-End-Anlage ein schöner
Einrichtungsgegenstand,
oder ein Statussymbol und nicht das Werkzeug zur Musikreproduktion.
Diese
meist finanzkräftige Gruppe wird hauptsächlich angesprochen.
Für diese Gruppe ist das extrem teure „Show-High-End“ ausgelegt.
Geräte
und Zubehör müssen groß, mächtig, schwer,
vollgestopft,
glitzernd und mit bekannten Namen sein. Es gibt aber
glücklicherweise
doch noch genügend echte „High-Ender“ denen klangliche Ergebnisse
wichtiger sind als alle Marketing-Auswüchse.
Viele der oben
genannten
Zusammenhänge sind schon seit über 20 Jahren bekannt. Einige
sind gerade in Mode geraten und werden momentan von der Industrie
finanziell
ausgeschlachtet. Andere sind schon wieder in Vergessenheit geraten,
obwohl
sie vielleicht einen musikalischen Fortschritt gebracht haben. Wieder
andere
werden in Zukunft "anerkannt" sein und werden dann für Umsatz
sorgen.
So ist die Welt nun mal.
Näheres
zu den beschriebenen
Fehlern und Effekten ist unter „Infos“ auf unserer Homepage beschrieben.
zu
weiteren Infos
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