Klangeinflüsse
von Trafo, Spule und Übertrager
26.02.03 Korrektur und Erweiterung
11.03.03 Verzerrungen bei Spulen
Wird ein Leiter von einem
Strom durchflossen so bildet sich ein Magnetfeld. Diese Wirkung
wird Verstärkt indem der isolierte Draht zu einer Spule aufgewickelt
wird. Als Leitermaterial kommt im allgemeinen Kupfer zum Einsatz. Der Kupferdraht
ist mit einem Isolations-Lack versehen (Kupferlackdraht).
Je mehr Windungen, je größer
der Spulenqueschnitt und je kleiner die Feldlinienlänge, um so höher
ist die Wirkung (Induktivität L in Henry) der Spule.
Die Windungen sind zumeist auf einem zylinder- oder rechteckförmigen
Spulenkörper aus Kunststoff aufgebracht. Die Induktivität der
Spule kann deutlich verstärkt werden indem in der Mitte ein spezieller
Kern mit hoher Permeabilität µr (z.B.
Ferrit) verwendet wird.
Das Kernmaterial
ist immer ein Kompromiss zwischen der erzielten Wirkung: Verstärkung
der Induktivität (bis Faktor 2000) und Verzerrungen
als Nebenwirkung. Dies ist Vergleichbar mit den Eigenschaften des Isolationsmateriales
(Dielektrikum) beim Kondensator. Eine Spule
ist, wie ein Kondensator, ein frequenzabhängiger Widerstand(Impedanz
Z). Dieser Schein- oder Blind- Wiederstand (XL) steigt mit
zunehmender Frequenz (genau umgekehrt wie beim Kondensator).
Die verschiedenen
Ausführungen und deren Einsatzbereich
Kraft- und Bewegungsumwandlung
elektrisch -> mechanisch oder umgekehrt
Spulen werden in Funktion
eines Elektromagneten z.B. bei Relais, und Servos
eingesetzt. Hier wird meist mit Gleichstrom gearbeitet. Die magnetische
Kraft bewegt bzw. hält den Schaltkontakt bzw. Lesekopf des Lasers
beim CD-Laufwerk. Die Kraft ist proportional zum Strom der durch die Spule
fließt. Beim dynamischen Lautsprecher und beim Elektromotor
kommt ebenfalls das Prinzip des Elektromagneten zum Einsatz. Hier wird
das Prinzip ausgenutzt dass sich Magnetfelder gegenseitig anziehen oder
abstoßen (Permanentmagnet und Elektromagnet).
Das umgekehrte Prinzip findet
Anwendung bei Schallplatten-Tonabnehmer (MM, MI, MC) und Dynamischen-Mikrofon.
Hier wird die Spule in einem Permanentmagnetfeld bewegt und dadurch eine
Spannung induziert.
Die Prozesse sind Reversiebel
(Umkehrbar). Z.B.: Nimmt eine Lautsprechermembran Schall auf, so wird durch
die Bewegung der gekoppelten Spule im Magnetfeld, eine Spannung induziert.
Wird ein Motor bei offenen Klemmen bewegt, so wird er zum Generator.
Transformation
(Trafo und Übertrager)
Werden zwei Spulen miteinander
gekoppelt so ist im Wechselspannungsbetrieb (z.B. 50Hz Netzspannung)
die Funktion eines Transformators (Trafo) gegeben. Die primäre
Wicklung erzeugt durch den Stromfluss ein Magnetfeld welches auf der sekundären
Wicklung eine Spannung gleicher Frequenz induziert. Die Größe
der induzierten Spannung ist abhängig von der Qualität der Kopplung
(abhängig vom Kernaufbau und dem Kernmaterial) und des Wicklungsanzahlverhältnisses.
Trafos und Übertrager werden als EI- oder M-Kern (Trafokern), Ringkern
oder Schnittbandkern geliefert. Die Kerne sind geschlossen oder haben nur
einen sehr kleinen Luftspalt (0.5-2mm). Einige weiniger bekannte Trafokernbauformen
sind: UI-, EK- sowie streuarme ED-, MD- und PM-Schnitte.
Der Primärkreis und
der Sekundärkreis sind galvanisch getrennt (voneinander Isoliert).
Mit Trafos wird eine Spannungs- Strom-, Widerstands- und Leistungsanpassung
(Transformation) vorgenommen. Die Leistung (P=U*I , in VA) des Primärkreises
entspricht (ca. 90%) der Leistung des Sekundärkreises. Wird die Spannung
z.B. von 230V~ auf 23V~ herabgesetzt so entspricht dies einem Übersetzungsverhältnis
von 10:1. Bei einer Leistungsabgabe des Trafos von 230VA fließen
primärseitig also 1A und sekundärseitig 10A. Im umgekehrten Verhältnis
ändert sich der Schein-Widerstand X=U² /P. Der Sekundärkreis
hat demzufolge einen um den Faktor 10 kleineren Scheinwiederstand. Im Datenblatt
des Transformators wird folgendes angegeben: Primärspannung (z.B.
230V~), Netzfrequenz (50-60Hz), Sekundärspannung (z.B. 2 x 30V), Nennleistung
bzw. eigentlich Verlustleistung (z.B. 330VA bei 70°C). Wenn die Sekundärspannung
und Primärspannung übereinstimmen, ist die Rede von einem Trenntrafo.
Eine Sonderform des Trafos
ist der Übertrager. An NF-Übertrager werden wesentlich
höhere Qualitätsansprüche hinsichtlich Bandbreite und Verzerrungsarmut
gestellt als an HF-Übertrager oder Trafos. Gerade der klangentscheidende
Ausgangs-Übertrager einer Röhrenendstufe erfordert sehr viel
Know-how in dieser Hinsicht. Ein Übertrager wird immer hinsichtlich
seines Einsatzbereiches entwickelt. Folgende Parameter, die natürlich
in bestimmter Abhängigkeit zueinander stehen, können beeinflusst
werden: Eingangs- und Ausgangsimpedanz, Übersetzungsverhältnis,
Leistung, Grenzfrequenz und Bandbreite, Resonanzfrequenz, für Gleichstromoffset
geeignet (Eintaktbetrieb), oder nicht (Gegentaktbetrieb).
Es gibt spezielle Kleinleistungs-Übertrager
für MC-Eingänge, oder zur Anpassung zwischen den einzelnen Vorstufen,
sowie Leistungsübertrager für Eintakt- und Gegentakt-
Röhrenendstufen.
In der Beschallungs-Technik
muss teilweise das Signal über große Entfernungen übertragen
werden. Um die Verluste gering zu halten wird mit Hilfe von Tonfrequenz-Übertragern
das Signal auf 100V hochtransformiert (höhere Spannung, niedriger
Strom) und an jedem Lautsprecher wieder runtertransformiert. Mantelstromfilter
sind kleine angepasste HF-Übertrager die z.B. am Ausgang einer Antennensteckdose
eingesetzt werden um eine galvanische Trennung des Signals und der Masse
zu erreichen. An sonsten kann es durch mehrfach Erdung (Antennenleitung
und HiFi-Geräte am Schutzleiter) zu Brummschleifen kommen.
Frequenzabhängiger
Widerstand (Filter)
Wird eine Spule zum Filtern
eingesetzt so ist oft die Rede von einer Drossel oder English Choke.
In Serie zu einer Last wirkt sie wie ein Tiefpassfilter (Hohe Frequenzen
werden bedämpft).
Spulen für Frequenzweichen
(Leistungs-Audioanwendung) werden im Bereich von 0.1mH bis ca. 20mH
geliefert. Der Innenwiderstand liegt zwischen 0.01 und 1Ohm. Audio-Spulen
werden als Luftspulen oder mit einem Kern aus magnetisch leitfähigem
Kernmaterial:
Ferrit, Aronit (auf Sintermetallbasis), Corobar, Ferrobar (MnZn-Ferrit),
Torobar (kornorientieren Silizium- Eisenblech), Feron (Kristallgitterstruktur
mit optimierten magnetische Eigenschaften) hergestellt. Der Kern hat die
Bauform:
Stab, Rohr, Rolle, Pilz, Glocke Trafokern oder Ring.
Bei Spulen für passive
Leistungsfilter wird folgendes angegeben: Induktivität in mH mit Toleranzangabe,
Innenwiderstand in W, Drahttyp und Querschnitt, Kernmaterial und –Bauform.
Netzteil-Drosseln
werden nach dem Gleichrichten zur Glättung der Gleichspannungs-Restwelligkeit
eingesetzt (Choke-Netzteil). Die übliche Bauform ist Trafokern
oder Ringkern. Die Induktivität liegt bei bis zu 48H. Der Innenwiederstand
kann bei Röhrennetzteilen bis zu 500Ohm liegen. Sie werden im Allgemeinen
zusammen mit Kondensatoren zu einem Tiefpassfilter verschaltet (C-L-C-Filter).
Netzdrosseln (Netzfilter)
sind
meist als Ringkerndrosseln ausgelegt und müssen einen möglichst
geringen Innenwiderstand (<1Ohm) und eine möglichst hohe Strombelastbarkeit
aufweisen. Der Induktivitätsbereich liegt bei 50µH...10mH.
Werden zwei Spulen auf einem
Ringkern aufgebracht so kann je nach Beschaltung der Spule eine Netz-Entstörung
(der Phase und des Nulleiter) symmetrischer oder asymmetrischer Art erfolgen
(Stromkompensierte Drossel).
Bei einer symmetrisch aufgebauten,
stromkompensierten
Drossel, heben sich bei symmetrischer Belastung (Nutzstrom) die Magnetfelder
auf. Die Spule ist unwirksam. Tritt aber ein asymmetrischer Störstrom
auf so wirkt die volle Induktivität. Netzdrosseln werden im allgemeinen
zusammen mit speziellen Netzentstörkondensatoren eingesetzt
(X- und Y-Kondenstoren). (Siehe auch Netzfilter)
Niederfrequenz (NF) -Spulen
für Kleinsignalanwendungen sind nur etwa 10mm groß. Der
Wertebereich liegt bei ~ 0.1mH...4.7mH mit einem Innenwiderstand von 1-10Ohm.
Sie werden in passiven Filtern zusammen mit Kondensatoren eingesetzt. Hier
wird die Nenninduktivität bei 20kHz angegeben.
Hochfrequenz (HF) -Drosseln
haben eine sehr kleine Bauform, meist in Form eines Widerstandes. Sie werden
in der Stromversorgung zur HF-Entkopplung eingesetzt. Übliche Induktivitäten
liegen bei ~ 0.1µH ... 4mH mit teilweise sehr hohen Innenwiderständen
von bis zu 100Ohm.
Um eine HF-Abblockung
zu erreichen, genügt es schon eine Signalleitung durch einen Ferrit-Ringkern
oder eine Dämpfungsperle zu führen, bzw. einen Klappferrit
um die Leitung zu legen. Die eine Windung in Verbindung mit dem Kern erzeugt
eine Induktivität von ca. 100-500nH. Diese reicht aus um einstreuende
HF (Rundfunksignale) wirkungsvoll zu bekämpfen (Siehe
EMV).
Praktische Anwendung,
Probleme und Nebenwirkungen
Allgemein:
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Induktive Einstreuung:
Wird ein Leiter einem wechselnden Magnetfeld ausgesetzt, so wird auf Grund
des elektromagnetischen Feldes eine Spannung induziert. Dies ist
immer der Fall, wenn zwei Leiter parallel angeordnet sind. Also, Leitungen
(z.B. Netzleitung und Signalleitung) nie über längere Strecken
dicht nebeneinander verlegen.
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Ferromagnetische Materialien
(Eisen bzw. Stahl, Nickel, Cobald) können durch den Einfluss eines
äußeren Magnetfeldes selber magnetisch werden. (Bsp.:
Widerstände mit Eisen- oder Stahlkappen, Steckverbindungen mit Nickelschicht
unter dem Gold, Knickschutzspiralen Tonabnehmersysteme, Tonköpfe).
Ihre Remanenz und Hystereseeigenschaften führen zu Verzerrungen.
Abhilfe schafft hier ein s.g. Entmagnetisierer (Demagnetizer) hier
wird mehrfach wiederholt ein abklingendes, höherfrequentes NF-Signal
(meist Sinus) z.B. in den Tonabnehmer oder in die Anlage eingespeist (Siehe
QPS). Oder es wird ein spezielles Signal (meist von CD) mit ständig
wechselnder Frequenz und Signalfolge verwendet. Bei Tonabnehmern wird eine
Entmagnetisierungsdrossel, die ein Streufeld erzeugt, vor dem System bewegt.
-
Diamagnetische Materalien
(Kupfer, Messing, Silber, Gold, Blei, Zinn, Zink ...) und paramagnetische
Materialien (Alu, Luft, ..) können nicht selbst magnetisch werden.
Diese Materialien werden auch als „nichtmagnetisch“
bezeichnet.
-
Kraftwirkung paralleler Leiter:
Bei gleicher Stromrichtung erfolgt eine Anziehung. Bei ungleicher Stromrichtung
(Hin- + Rückleitung) eine Abstoßung.
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Die Abschirmung elektromagnetische
Felder kann nur durch spezielle ferromagnetische Materialien erfolgen!
Ein Schirm aus Kupferblech wirkt nur gegen elektrostatische Felder.
Die wirkungsvollste magnetische Abschirmumg bietet µ-Metall bzw.
MU-Metall (Magnetisch-Undurchlässig). Im Normalfall wird Reineisen,
oder Eisenlegierungen mit Cobald und Nickel verwendet.
-
Die Verluste einer Spule:
Das Leitermaterial einer Spule besitzt zwangsläufig einen ohmschen
Widerstand. Eine Spule besteht also immer aus der reinen Induktivität
(L mit der Einheit H=Henry) in Reihe mit einem ohmschen Widerstand (R in
Ohm). Je geringer dieser Verlust- oder Innenwiderstand ist, um so
höher ist die Güte bzw. der Qualitätsfaktor
der Spule. Die Gesamtimpedanz (Z) der Spule setzt sich aus dem ohmschen-
und dem induktiven- Widerstand zusammen.
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Eine Spule erzeugt eine Phasenverschiebung
von ~90° zwischen Spannung und Strom. Die Spannung eilt dem Strom
vorraus. Der Stomfluss erfolgt verspätet (genau umgekehrt wie beim
Kondensator).
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Auf Grund des mechanischen Aufbaus
hat eine Spule auch eine Parallel-Kapazität (Wicklungskapazität),
die von einigen 10pF bis in den nF-Bereich reicht. Bei Resonanz
(Resonanzfrequenz Fr im MHz-Bereich) ist der kapazitive Wiederstand genau
so groß wie der Induktive. Beide heben sich auf und es wirkt nur
der Verlustwiderstand. Oberhalb der Resonanz wirkt die Spule kapazitiv
und damit ist die gewünschte Wirkung aufgehoben.
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Die Eigenschaften des Kernmaterials
und damit die Induktivität der Kernspule sind u. A. frequenzabhängig.
Aus diesem Grund wird die Nenninduktivität von NF-Spulen bei einer
festen Frequenz (100Hz, 1kHz oder 20kHz) angegeben.
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Wird mit einem Kernmaterial
gearbeitet (bei Trafos immer der Fall) so kann auf Grund eines zu großen
magnetischen Flusses (Magnetstrom) das Kernmaterial in die Sättigung
geraten. Dies bewirkt Verzerrungen des Signalflusses, oder hörbares
mechanisches Brummen. Die Impulsbelastbarkeit der Spule sollte demzufolge
möglichst hoch sein.
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Auch offene Kerne (Stabkern,
Rollenkern, Glockenkern, EI- oder M-Kern, Trfokern), wie bei Frequenzweichen-Spulen,
bewirken bei hohen Strömen Verzerrungen, die sich in Form von Klirr
bei der Wiedergabe bemerkbar machen.
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Die Eigenschaften des Kernmateriales
ändern sich mit der magnetischen Feldstärke (H in A/m)
und dementsprechend mit dem Strom durch die Spule.
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Auf Grund von Wirbelstromverlusten
verändert sich ebenfalls die Induktivität. Auch nicht Permeable
Materialien wie Kupfer, Messing und Alu, die sich im Magnetfeld befinden,
verändern die Eigenschaften der Spule.
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Eine Spule hat immer ein magnetisches
Streufeld.
Bei Kernspulen mit geschlossenen Kern ist das Streufeld geringer. Dieses
Streufeld wirkt auf andere Bauteile.
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Durch Reihenschaltung
wird die Induktivität und der Serienwiderstand der beiden Spulen addiert.
Bei der Parallelschaltung wird die Induktivität und der Serienwiederstand
verringert, die Belastbarkeit steigt. Diese Verschaltung ist eigentlich
nur bei Trafos interessant, wenn zwei gleiche Wicklungen zur Erhöhung
der Leistung parallel geschaltet werden.
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Die Polung von Spulen
bei Trafos und Übertragern bestimmt die Phasenlage des Signals.
Beim falschen Parallelschalten von zwei Wicklungen heben sich die Spannungen
teilweise auf. Werden bei Übertragern sekundärseitig die Anschlüsse
vertauscht ist die Phase des Musiksignals gedreht. Bei Filterspulen bestimmt
die Polung (innen oder außen eingespeist) nur die Richtung des Magnetfeldes
(Nord/Süd). Dies kann Einfluss auf gegenseitige Kopplung haben.
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Der Kupferlackdraht ist für
maximal 120°C ausgelegt.
MM-
und MC- Tonabnehmer
-
Bei einem MM-System (Moving-Magnet)
sind zwei winzige Permanent-Magneten oder Eisenstäbe (MI) mit der
Abtastnadel gekoppelt (horizontal, vertikal). Diese Magneten bildet den
Kern der jeweiligen Spule. Die Induktivität der Spulen liegt im Bereich
von ca. 50 ... 500mH der Innenwiderstand liegt bei ca. 500 ...1000Ohm.
Bei MC-Systemen (Moving-Coil) ist dies genau umgekehrt. Zwei winzige Spulen
werden im permanenten Magnetfeld bewegt. Hier liegt die Induktivität
im Bereich von nur ca. 5 ... 50µH und der Innenwiderstand bei 3 ...100Ohm.
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Ein MM-System liefert etwa das
10fache Ausgangssignal (2 ... 6mV an 47kOhm) im Vergleich zum MC.
Hier sind es gerade mal ca. 0.1...0.5mV an 30...500Ohm. Das letztere bereitet
dementsprechend einige Probleme hinsichtlich Störabstand (Rauschen).
Verstärkt wird das Problem wenn der MC-Innenwiderstand zu hoch, und
der Eingangswiderstand des Verstärkers zu niedrigen (z.B. bei Verwendung
eines MC-Übertragers) ist. Das Signal wird dann zusätzlich gedämpft
(Einfügungsdämpfung).
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Das System Nadelmasse und deren
Federeigenschaft bildet ein mechanisches Schwingungssystem. Während
der Widergabe federt das System auf der Schallplattenoberfläche. Diese
Schwingung erzeugt eine elektrische Resonanzspitze. Die Resonanzfrequenz
ist abhängig von der Tonabnehmer- Masse und Induktivität sowie
der Kabel- und Eingangskapazität des Verstärkers. Bei MM-Systemen
liegt diese leider im Hörbereich. Der Frequenzgang steigt teilweise
schon bei 5kHz an und fällt nach der Resonanzspitze stark ab. Natürlich
dreht sich dabei auch die Phase um bis zu 180° !. Die negativen
Auswirkungen steigen mit der Induktivität, dem Innenwiderstand und
der Kapazität. Bei MC-Systemen tritt dieses Problem nicht auf. Die
Phasenverschiebung beträgt selbst bei extrem hoher Eingangskapazität
(>1nF) maximal einige Grad. Das MM-System hat zusätzlich auch noch
eine höhere bewegte Masse. Aus diesen Gründen ist die Wiedergabe
mit MC-Systemen meist schneller, durchsichtiger und räumlicher.
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Das Verhalten des MM-Tonabnehmers
kann mit einer externen Parallelkapazität mitbestimmt werden: Ist
der parallele Kondensator zu groß, gibt es eine Höhenbetonung
mit anschließendem Abfall. Verzichtet man auf ihn, gibt es ev. eine
Senke in den Höhen.
Trafos
und Übertrager:
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Bei einem Netz-Trafo
ist erwünscht dass die Bandbreite der Frequenzübertragung sehr
gering ist. Höherfrequente Anteile (z.B. Netzstörungen) sollen
nur stark bedämpft übertragen werden. Der Trafo soll also wie
ein Tiefpassfilter (eigentlich Bandpassfilter) arbeiten.
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Ein Netztrafo ist für eine
feste sinusförmige Frequenz ausgelegt. Diese ist in Europa 50Hz und
in den USA 60Hz. Wird ein 60Hz-Trafo am 50Hz Netz betrieben, so ist die
Belastbarkeit geringer! Die Baugröße steigt wenn
der Trafo für gleiche Leistung, aber für niedriegere Frequenzen
ausgelegt werden muss.
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Bei einem Signal-Übertrager
(z.B. Röhrenendstufen-Ausgangsübertrager) wird besonderst Wert
gelegt auf hohe Bandbreite (z.B. 10Hz...80kHz) und Übertragungskonstanz
(geringste lineare Verzerrungen). Dies ist ein entscheidender Faktor für
die Qualität der Widergabe. Röhren-Ausgangsübertrager werden
überwiegend klassisch als EI- oder M-Kern ausgelegt. Es gibt aber
auch Ringkernübertrager (z.B. Plitron), die mit einer Bandbreite
von >100kHz aufwarten können. Der EI-Kern hat gegenüber dem M-Kern
den Vorteil das der Luftspalt (E-Blech zu I-Blech) eingestellt werden kann.
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Ringkernübertrager
bringen einige Vorteile: Besonders kleines Volumen bei flacher Baufform,
enge Kopplung, große Leistung, niedrige magnetische Streuung und
gute Symmetrie. Es herscht die Meinung Ringkernübertrager klingen
nicht so gut - vielleicht weil sie weniger Fehler verursachen ?
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Die Isolation (galvanische
Trennung) der Trafo/Übertragerkopplung ist nicht ideal. Es werden
auch Signalanteile über die zwangsläufig vorhandene kapazitive
Kopplung von der Primärwicklung zu der Sekundärwicklung übertragen.
(Siehe Netzsteckerpolung)
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Gute Trafos und Übertrager
besitzen daher eine Schirmwicklung die i.a. mit dem Schutzleiter
verbunden ist.
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Geschlossene Kerne, wie die
von Ringkern-Netz-Trafos, vertragen keine Gleichspannung. Schon geringe
Anteile (ca. 200mV= Offset auf der Netzspannung von 230V~) bedingt durch
ungleichmäßige Netzbelastung, bewirkt erzeugt Geräusche
auf Grund von magnetischer Sättigung des Kernmaterials. (Siehe
Hinweise Netzversorgung). Abhilfe z.B. : Eigener Netzanschluss für
die Anlage, Regler der den Offset beseitigt, oder Trenntrafo.
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Da der Gleichspannungsoffset
glücklicherweise nicht zur Sekundärseite übertragen wird,
kann die HiFi-Anlage von diesem Störeffekt durch den Einsatz eines
Trenntrafos
mit geblechten M- oder EI-Kern befreit werden. Die Leistung dieses Trenntrafos
sollte ca. 3 bis 5fach höher sein als die des Verstärkers.
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Trafogeräusche (Wicklungs-
und Kern-Vibrationen): Die Neigung zum mechanischen Brummen und Rasseln
des Trafos kann durch den Einsatz spezieller Kernmaterialien und vollständiges
Vergießen
mit Epoxydharz, mit zuvoriger Vakuumtränkung des Wickeldrahtes,
stark vermindert werden. Dieser hochwertige Aufbau wird dann meist als
Audio-Trafo
angeboten.
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Bei guten Trafokern Röhren-Ausgangs-Übertragern
wird jede Wicklung oft durch eine Lage dünnes Ölpapier
(0.1mm) voneinander isoliert. Dies hat sicherlich auch Vorteile hinsichtlich
der Vibrationsdämpfung. Bei billigen Übertragern wird Hostaphan®-Folie
verwendet. Die Folie hat einen 3fach höhere Dielektrizitätskonstante,
so dass eine höhere unerwünschte Wicklungskapazität entsteht,
die einen entscheidenden Einfluß auf die Höhenwidergabe hat.
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Bifilare/trifilare Wicklung:
Je höher der Strom ist umso dicker muss der Draht sein. Je dicker
der Draht jedoch wird, desto geringer wird der Kopplungsfaktor und damit
der Wirkungsgrad. Um diesen Verlust weitgehend zu minimieren, teilt man
in hochwertigen Transformatoren einen "dicken" Draht in "zwei/drei Dünnere"
auf.
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Das Kernmaterial des Ringkerntrafos
(Nickel-Eisen-Legierung, Silizium-Eisen-Legierung, Amorphe Metalle, Ferrite
u.a.) ist sehr effizient, somit wird eine geringe Anzahl von Windungen
benötigt. Bei gleicher Leistung fällt die Baugröße
geringer aus als beim klassischem Trafokern-Trafo. Der Nachteil:
Der geringe Innenwiderstand des Primärkreises bewirkt einen hohen
Einschaltstrom,
der demzufolge bei großen Trafos (ab ca. 400VA) das Ansprechen des
Sicherungsautomaten bewirken kann. Im Einschalt-Moment wirkt nur der ohmsche
Widerstand, erst wenn das Magnetfeld aufgebaut ist fließt ein geringerer
Strom.
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Wird dem Netztrafo ein Gleichrichter
mit hoher Elko-Ladekapazität nachgeschaltet so fließt auf Grund
des geringen Sekundärkreis-Widerstandes ein sehr hoher Ladespitzenstrom
der beim Trafo und im Gleichrichter Verzerrungen verursacht. Diese Signalverzerrungen
(harter Klirr) wirken sich bis auf die Gleichspannung, und demzufolge auf
das Musiksignal aus. Hier kann eine Erhöhung des Innenwiederstandes
(Hochlastwiederstand in Reihe) helfen.
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Je höher die Ladekapazität
ist, um so höher muss die Nennleistung des Trafos sein (bis zu Faktor
3).
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Das magnetische Streufeld
eines Trafos/Übertragers ist abhängig von der Kernbauart. Bei
Ringkerntrafos ist es gering, da nur eine Windung ein Streufeld aufbauen
kann. Bei Audio-Übertragern (M-Kern) ist dies ein Problem. Hier wird
versucht durch spezielle Wickeltechnik (verschachtelte und räumlich
getrennte Teil-Wicklungen auf bis zu 18 Kammern) die Streuinduktivität
gering zu halten und die Bandbreite zu erhöhen.
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Die angegebene Trafo-Leistung
entspricht der Nennverlustleistung oder Dauerleistung. Im
allgemeinen sollten Trafos aber nicht bis zu diesem Wert betrieben werden
um Verzerrungen durch Kernsättigung zu vermeiden. Es gibt aber
auch Trafos die kurzzeitig mit der dreifachen Leistung belastet werden
können. Ein hochwertiges Netzteil z.B. für einen 2 x 100W RMS
AB-Leistungsverstärker sollte demnach einen Trafo von: 2 x 100W x
1.2 (Wirkungsgrad) x 2 (Reserve) ca. 500 VA aufweisen.
Für A-Betrieb sollten es schon 600 VA sein !
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Der Wirkungsgrad eines
Trafos ist am höchsten wenn er nur zwischen 30 und 40% belastet wird.
Der maximale Wirkungsgrad von Ringerntrafos liegt bei ca. 96%. Je höher
die angegebene Nennleistung, umso größer ist der Wirkungsgrad.
Kleintrafos z.B. M-Kern-Printausführung haben einen sehr schlechten
Wirkungsgrad von nur ca. 20-60%.
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Im unbelasteten Zustand liefert
der Trafo eine zur Nennspannung um ca. 5-15% höherer Leerlaufspannung.
Dies muss bei der Dimensionierung der Ladeelkos berücksichtigt werden.
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Bei der Befestigung des Ringkerntrafos
ist darauf zu achten das keine magnetisch leitende Windung entsteht (Trafo
zu dicht an Deckel und Boden des geschlossenen Metallgehäuses). In
dieser wird sonst ein Kurzschlussstrom induziert.
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Ab einer bestimmten Leistung
ist die Magnetisierungs-Kennlinie (Flussdichte B als Funktion der
Feldstärke H) des Kernmaterials nicht mehr linear. Die verstärkende
Wirkung des Kerns ist aufgehoben, der Kern ist gesättigt und wirkt
wie Luft. Es entstehen Übertragungs-Verzerrungen. Die Konstruktion
eines Audio-Übertragers ist also immer eine Kompromiss zwischen
erzielbarer Ausgangsleistung (Wirkungsgrad des Verstärkers) und einem
audiophilen
Klang (Klirrspektrum). Die
Eigenschaften des Klirrspektrums bedingt durch die Kombination Röhre
und Übertrager ist einer der „Klanggeheimnisse“ eines Röhrenverstärkers.
So zusagen Verzerrungen als Würze.
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Einige Trafosonderformen:
R-Core und O-Core.
-
Ein Audio-Übertrager hat
immer eine „komplexe Last“ (das Lautsprechersystem) über einen
weiten Frequenzbereich zu bewältigen. Dies bedeutet die Last ist je
nach Frequenzbereich induktiv oder kapazitiv und meist nur geringfügig
ohmisch (~2-10Ohm). Die Signalform ist so gut wie nie sinusförmig,
sondern besteht aus ständig wechselnden Impulsen. Dieser ständige
Lastwechsel wirkt, durch das Übersetzungsverhältnis gedämpft,
auch auf die Primärseite.
Einige Hersteller für
Audio-Übertrager: Hammond, Reinhöfer, Bertolucci, Softer,
SJS, Lundal, Plitron, Perless/Magnequest, one electron, Tamura, Tango,
Shinrock, Millerioux, Kismet, Partrige, Welter, Audio Note, Stevens &
Billington, James
Filterspulen:
-
Luftspulen verursachen keine
Sättigungs-Verzerrungen. Sie haben aber den Nachteil das sie bei
gleicher Induktivität wie mit einem Kern sehr viel mehr Windungen
benötigen, und dies erhöht den Innenwiderstand. Soll dieser genauso
klein sein, so muss der Drahtquerschnitt erhöht werden (0.7... 3mm)
und dies wiederum erhöht den Preis und die Baugröße.
-
Eine große Baugröße
ohne, oder mit offenem Kern, verstärkt das Problem mit dem Streufeld.
Das Magnetfeld streut in benachbarte Bauteile (Spulen, Kondensatoren, Kabel)
ein. In diesen können ebenfalls unerwünschte Signale induziert
werden. Gerade bei Frequenzweichen wo mehrere Spulen dicht zusammen angeordnet
sind, tritt das Problem Übersprechen und Einkopplung häufig
auf. Die in der Nähe befindliche Lautsprechermagnete beeinflussen
ebenfalls die Filterfunktion.
-
Aus dem oben genannten Grund
ist die Anordnung der Spulen zueinander von Bedeutung. Die Kopplung
ist deutlich geringer, wenn die Spulen 90° versetzt angeordnet werden
(Die Öffnung einer Spule nach oben, die andere liegend).
-
Alle metallischen Materialien
im Magnetfeld verändern die Eigenschaften der Spule. Die Luft-Spulen
werden häufig auf einer Leiterplatte mit großen Kupferflächen
und sogar mit einer Metallschraube (Stahl oder Messing) befestigt. Diese
diamagnetischen
Materialien (Kupfer, Messing, Silber, Gold, Blei, Zinn, Zink ...) sorgen
für ein inhomogenes Magnetfeld (Wirbelströme) und verändert
die Daten der Spule. Der Vorteil einer Luftspule ist somit zum größten
Teil dahin.
-
Im Mittel und Hochtonbereich
sollten auf Grund der Verzerrungsarmut nur Luftspulen eingesetzt
werden. Ferrit- Aronit- Corobar-, Ferrobar- Kernspulen sind für Entzerrfilter
vorgesehen. Sie können mit einigen Kompromissen auch im Bassbereich
eingesetzt werden. Besser ist hier allerdings auf große Luftspulen
(Flachdraht), Trafokern- oder Stabkernspulen zurückzugreifen. S.g.
Null-Ohm-Spulen
(NOS)
sind eine Sonderform der Trafokernspulen. Der Innenwiederstand ist extrem
gering, aber nicht 0 Ohm !
-
Die Verzerrungen steigen
umgekehrt proportional zur Qualität des Kernmaterial, proportional
zur Leistung und zur Induktivität. Bis auf Luftspulen verursachen
alle Spulen, auch Trafokernspulen, einen Restklirr von 0.1 - 0.2 %
auch bei kleiner Leistung ! Der Klirr einer ungeeigneten Spule kann bei
üblichen Leistungen von ca. 10W bereits über 1% k3 betragen.
-
Bei Spulen die im Signalweg
liegen z.B. in Frequenzweichen vor dem Bass bzw. dem Mitteltöner,
oder bei Leistungsübertragen, hat auch das verwendete Leitermaterial
einen Einfluss. In guten Spulen wird Kupfer mit dem Reinheitsgrad von >99.9%
verwendet. Bessere Spulen werden aus OFC-Kupfer (Sauerstofffreies
-
Kupfer mit der Reinheit >99.99%)
gefertigt. Sonderformen verwenden Silberdraht (Reinsilber 99.93-99.97%
oder Sterling-Silber >92.5%).
-
Der Aufbau der Wicklung
hat ebenfalls Einfluss. Hier haben Hexagonale-Wicklungen, die Verwendung
von rechteckigem oder sechseckigem Kupferdraht, oder Kupferfolie (Flachdrahtwicklung)
klare Vorteile. Bei einer hexagonalen Wicklung besteht der Wickeldraht
z.B. aus sieben isolierten Einzeldrähten, die konzentrisch zueinander
angeordnet sind. Bei dieser Technik und bei Wicklungen mit rechteckigem
und sechseckigem Kupferdraht wird die Wickeldichte erhöht, so dass
möglichst wenig Raum zwischen den Drähten entsteht.
-
Bei Flachdrahtspulen
entsteht überhaupt kein Zwischenraum da eine Lage Folie einer Windung
entspricht. Die sehr große Leiteroberfläche verringert zudem
drastisch den Skin-Effekt. Diese Bauform kommt der idealen Spule
sehr nahe.
-
Sind die Wicklungen nicht eng
genug zusammen, bzw. zueinander beweglich, so kommt es auf Grund der magnetischen
Kraft (Lorenzkraft) zu mechanischen Bewegungen (mechanische Resonanzen,
Vibrationen). Dieser Prozess ist reversibel: mechanische Beeinflussung
(z.B. Mikrophonie) von außen bewirkt ebenfalls eine Beeinflussung
des Signalflusses (Modulation). Hier hilft Vakuumtränken
der Wicklung oder Backlackdraht. Beim ersten Verfahren wird die Spule
nachträglich mit einem speziellen Lack (Epoxydharz), der bei 130°C
aushärtet, mit Hilfe eines Vakuum getränkt. Beim zweiten
Verfahren wird beim wickeln ein Kupferlackdraht verwendet der zusätzlich
mit einem Backlack versehen ist. Beide Verfahren sollen dafür sorgen
dass die einzelnen Windungen der Spule fest miteinander verklebt sind um
Vibrationen zu verhindern. Noch effizienter hinsichtlich der Vibrationsdämpfung
sind Flachdrahtspulen. Die einzelnen Windungen dieser Luftspulen
bestehen aus aufgewickelter Kupferfolie die voneinander durch eine Polypropylenfolie
(PP) isoliert sind. Die Windungen sind fest miteinander verklebt. Das zähelastische
PP sorgt zudem für eine zusätzliche Vibrationsdämpfung.
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Eine effiziente, aber aufwändige
Maßnahme gegen Vibrationen und unerwünschter Kopplung ist die
externe
Frequenzweiche.
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Ein zu hoher Innenwiderstand
der Spulen-Wicklung bedingt elektrische Verluste. Bei einer Spule
vor einem Tiefton-Lautsprecher bedeutet ein zu hoher Innenwiderstand (>0.4Ohm)
dass wertvolle Leistung in Wärme umgewandelt, und zudem die Kontrolle
des Verstärkers über den Lautsprecher verringert wird (Dämpfungsfaktor).
Das gleiche gilt natürlich auch für Leistungs-Ausgangsübertrager
bei Röhrenendstufen, deren Sekundärwicklung zwischen 0.1...0.7Ohm
liegen können.
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Spulen werden im allgemeinen
in Toleranzen von ± 5... 20% geliefert. Bei Frequenzweichen
und anderen Filterstufen ist es ratsam die Toleranzgrenzen untereinander
(Stereo) geringer zu wählen (±1%).
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Drosseln im Gleichspannungs-Netzteil
(Im Prinzip C-(L+R)-C-Filter) bewirken eine gute Filterung ohne die
Schmutzeffekte (Rauschen und HF) eines elektronischen Reglers. Der gestiegene
Innenwiderstand des Netzteils bewirkt ein weicheres Clipping, einen weniger
impulsiven, dafür aber mehr sonoren Klang. Dies ist einer der röhrentypischen
Klangmaßnahmen.
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Passive Filterspulen können
elektronisch emuliert werden. Die Spule ist das inverse Gegenstück
eines Kondensators. Eine aktive elektronische Schaltung (Gyrator) kann
diese Invertierung durch kapazitive Rückkopplung bewirken. Auf diese
Art können sehr große Induktivitäten (einige Henry) mit
geringstem Innenwiderstand erzeugt werden.
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