Muß
ein Vorstufe verstärken ?
Eine Vorstufe, "Vorverstärker"
hat folgende Aufgaben :
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Programmquellenanwahl.
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Impedanzanpassung vom Eingangssignal
(hochohmig) zum Ausgangssignal (niederohmig).
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Pegelanpassung (Lautstärke)
von der Programmquelle zur Endstufe.
In Abhängigkeit des
Eingangspegel muß eine Verstärkung oder Abschwächung vorgenommen
werden:
-
Ist die Programmquelle eine
Hochpegelquelle (CD-Player, Tuner ..) so wird im allgemeinen eine Signalamplitude
von mindestens 1V geliefert, also genug um eine (normale) Endstufe voll
auszusteuern. Die Erfahrung zeigt aber, das Programmquellen immer mehr
Pegel liefern (bis zu 4.5V). Der Grund ist wohl, daß im A-B-Vergleich
immer dem Gerät den klanglichen Vorzug gegeben wird welches lauter
spielt, und das wissen die Hersteller.
-
Ist die Programmquelle z. B.
ein Tonabnehmersystem muß eine "Vorverstärkung" vorgenommen
werden, da der gelieferte Pegel keine Endstufe treiben kann. Diese internen-
oder externen Baugruppen (z.B. unser externer PHONOAMP) verstärken
dann auf Hochpegelniveau.
Der Eingangspegel wird mit
einem Spannungsteiler (Potentiometer)
auf den gewünschten Lautstärkepegel herabgeteilt:
Je niedriger die Abgriffposition
ist, umso mehr wird die nicht benötigte Spannung in Wärme umgewandelt,
zusätzliches Rauschen entsteht, was den Signal-Rauschabstand verringert.
Außerdem durchläuft das Signal einen großen Längswiderstand
und die Kanalabweichung (Balance-Fehler) ist in dieser Stellung größer.
Beispiel für diesen Unsinn: Ein Rennwagen wird immer mit Vollgas betrieben
und die Geschwindigkeit über die Bremse geregelt !
Klangverschlechternde
Fehler treten also auf bei:
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Zu hohem Eingangspegel
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Zu hoher Verstärkung der
Line-Stufe
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Bei hoher Empfindlichkeit der
Endstufe
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Bei niedriger Lautstärke
Es ist sinnvoller:
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Das Poti im oberen Bereich zu
betreiben (dort ist der Gleichlauffehler mit < 0.1 dB auch sehr gering)
-
Die Spannungsverstärkung
der Vorstufe bzw. der Endstufe klein zu halten
Das Ergebnis ist ein besserer
Störabstand und niedrigere Verzerrungen. Verwirklicht ist dies mit
einer "Verstärkung" von ca. 0.95 beim RECTUS-Tube-V2 und PAPILIO-Analogeingang
sowie mit 3 beim RECTUS-Halbleiter.
Ganz auf aktive elektronische
Bauteile zu verzichten (Direct Selector) ist aber nicht möglich,
da eine Ein-/Ausgangs-Entkopplung notwendig ist. Diese muß einen
konstanten, hohen Eingangs- und niedrigen Ausgangswiderstand liefern um
die Verbindungskabel zur Endstufe zu treiben (Dynamische-Stromverstärkung).
Das Lautstärkepotentiometer würde andernfalls bei niedriger Stellung
einen hohen und voll aufgedreht einen niedrigen Ausgangswiderstand der
Vorstufe, mit allen den klanglichen Abhängigkeiten,
bedeuten.
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Wieviel
Verstärkerleistung ist notwendig ?
Wie ist Leistung definiert
?
Leistung ist das Produkt
aus zu Verfügung stehender Spannung und dem fließenden Strom,
der sich auf Grund eines Widerstandes einstellt: P = U*I oder P=U2/R
[in Watt] oder P=U2 */Z
[in VA].
Die Wirkleistung ist
die Leistung die sich an einem ohmschen Widerstand bzw. Wirkwiderstand
(R in Ohm) einstellt. Von Blindleistung ist die Rede bei frequenzabhängigen
Widerständen (Blindwiderstand X) wie Kondensatoren (C -> XC)
und
Spulen (L -> XL). Beim Kondensators
verringert sich dieser mit steigender Frequenz, bei der Spule erhöht
er sich. Eine Kombination aus Wirk- und Blindwiderständen wird Impedanz
(Z) oder Scheinwiderstand genannt.
Ein Lautsprechersystem
hat einen frequenzabhängigen Impedanzverlauf. Angegeben wird nur
die Nennimpedanz (4 oder 8 Ohm), der Verlauf über der Frequenz
kann drastisch davon abweichen. Bei der Resonanzfrequenz, kurz darunter
beginnt der Schalldruckabfall (ca. bei 30-100 Hz), ist die Impedanz hoch
(bis zu 60 Ohm). Oberhalb dieser Frequenz bei ca. 100-200Hz meist niedrig
(bis zu 2.2 Ohm bei 4 Ohm Nennimpedanz). Zu hohen Frequenzen steigt sie
dann oft an (bis zu 30 Ohm). Sinnvollerweise sollte der Impedanzverlauf
eines Lautsprechers möglichst gleichmäßig verlaufen, dies
ist insbesondere bei lastkritischen Röhrenendstufen nötig.
Die Leistungsabgabe
ist also schon auf Grund der Last unterschiedlich (bei 4 Ohm Verbrauchern
ca. doppelt so hoch wie bei 8 Ohm). Dazu kommt noch daß die Signalspannung
über der Frequenz eines Musikprogramms sehr unterschiedlich ist (Energieverteilung).
Die Nennleistung ist
die effektive Leistung (RMS=Root-Means-Square) also der Mittelwert
unabhängig von der Signalform. Die Sinusleistung geht von dem
Effektivwert bei sinusförmiger Ansteuerung aus (UMax/1.414).
Bei HiFi-Verstäkern
muß die Leistung immer zusammen mit der Nennimpedanz und dem Klirrfaktor
angegeben werden, der zwangsläufig zur Aussteuerungsgrenze hin ansteigt
z.B.: Sinusleistung 50 W an 8 Ohm bei 1% Gesamtklirrfaktor
(THD).
Bei einer spitzen Steuerspannung
von z.B. 30V ergibt sich am Impedanzminimum von kritischen Boxen ein Spitzenstrom
von: Is ~ 14A. Dieser kurzzeitige Spitzenstrom muß natürlich
vom Netzteil geliefert werden können (P ~ 420W), ohne das die Spannung
nennenswert einbricht. Dies kann nur durch ein großzügig dimensioniertes
Netzteil, welches mit schnellen Ladeelkos bestückt ist, erreicht werden
(EPS+).
Der Ausgangswiderstand
des Verstärkers (Kehrwert des Dämpfungsfaktors)
plus der Widerstand des Lautsprecherkabels spielt natürlich auch eine
Rolle. Röhrenleistungsverstärker können so schnell keine
Energie nachliefern (geringere Steilheit)
und der Innenwiederstand eines Ausgangsübertragers fordert seinen
Spannungsabfall. Langfristige Maximalströme führen unweigerlich
zum Einbruch der Netzteilspannung und damit zum Clipping. Damit dies nicht
in harten Klirr ausartet verhält sich unsere SONITO mit dem EPS+ wie
eine Röhrenendstufe, sie geht sanft bzw. weich in die Begrenzung.
Wie setzt diese der
Lautsprecher in Schalldruck um ?
Wieviel
Schalldruckpegel
(Lp in dBSPL,
Sound-Pressure-Level=Schalldruckpegel ) ein Lautsprechersystem abgibt ist
abhängig von dessen Kennschalldruck. Dieser liefert eine Aussage
darüber wieviel Pegel bei 1W zugeführter Leistung in einem Meter
Abstand erreicht wird. Bei Lautsprechersystemen liegt dieser in der Größenordnung
von 80 bis 96 dB/W/m. High-End Systeme liegen im Mittel bei ca.
83-89dB/W/m. Ein höherer Kennschalldruck wird nur bei sehr großen,
bzw. Hornlautsprechersystemen erreicht.
Daraus läßt sich
der Wirkungsgrad des Lautsprechers (Das Verhältnis der zugeführten
elektrischen Leistung zur erreichten Schalleistung) berechnen: eta = 10(Lp-112/10)
= 0.06 bis 2.5 % !
Um den Schalldruckpegel
zu erhöhen muß entweder der Lausprecher einen besseren Wirkungsgrad
aufweisen, oder die zugeführte Verstärkerleistung erhöht
werden. Letzteres natürlich nur bis zur Belastungsgrenze
des Lautsprechers.
Der Schalldruckpegel verringert
sich mit dem Hörabstand (r) um ca.: Lp = -10 * log(r2).
Bei 3m Abstand sind dies ca. -9.5 dB. Mit dem Einsatz von zwei Lautsprechern
(Stereobetrieb)
erhöht sich der Pegel um 6 dB (10 dB wäre eine Verdopplung !).
In dieser Berechnung muß
die Verstärkerleistung natürlich auch logarithmisch betrachtet
werden. Plog = 10*log(P). Bei
einem Verstärker mit 50 W sind dies 17dBW, bei 100 W 20 dBW !
Beispiel: Unser Lautsprechersystem
FILIOLA ist mit einem Kennschalldruck von 85dB/W/m und 50W Nennbelastbarkeit
an 8 Ohm angegeben. In 3 m Hörabstand ist somit ein Schalldruckpegel
von dauerhaft: Lp = (85+6+17-9.5)dB = 98.5dB erreichbar.
Die Betriebsleistung
(90dB in 3m Abstand) beträgt demnach: P = (90-85-6+9.5)dBW = 8.5
dBW = 10(8.5/10) =
7W pro Kanal !
Für
eine Schalldruckpegelerhöhung von 3 dB wird die doppelte Leistung
benötigt.
Bei
Verdopplung der Entfernung verringert sich der Schalldruck um 6 dB.
Für
"normale Zimmerlautstärke" ist also bei 50 W noch genügend Reserve
vorhanden.
Der Schalldruckpegel ist
aber nicht gleich der Lautstärke. Unser Ohr verhält sich
ebenfalls logarithmisch. Das bedeutet für das Empfinden der doppelten
Lautstärke (Lautheit) wird die zehnfache Leistung benötigt !
Der Schalldruckpegel reicht
von 0-130dB. (Hörschwelle bis Schmerzgrenze). Praktische Beispiele:
Leseraum ~35dB, laute Unterhaltung ~70dB, Hupe ~90dB, Flugzeugtriebwerk
~120dB.
Der Dynamikwert (Pegelunterschied)
bei einigen Instrumenten (Posaune, Stimme, Pauke) beträgt 50-60dB.
Bei möglichst realistischer
Musikwiedergabe im Hörraum treten bei Orchestermusik Pegel von
30 bis maximal 100dB auf, was den Nachbarn sicher nicht freuen wird.
Die
Belastbarkeit eines Lautsprechersystems (in Watt):
Diese setzt sich aus elektrischer
und mechanischer Belastbarkeit zusammen.
Die elektrische Belastbarkeit
eines Lautsprechers gibt an, wieviel Leistung (in Watt) ihm maximal zugeführt
werden darf, bevor eine Schwingspule den "Hitzetod" stirbt. Diese Angabe
des Herstellers erfaßt lediglich die maximale Leistung, die ein gut
zu der Box passender Verstärker liefern darf. Als untere Leistungsgrenze
ist etwa die zehnfache Betriebsleistung anzusehen (z.B. 70W). Die kurzfristige
elektrische Belastung ist etwa das doppelte der Nennbelastbarkeit. Wird
der Verstärker allerdings im Clipping betrieben (Übersteuerung),
so sind insbesondere die Hochtöner vom Tode bedroht, da sie dann das
5 bis 10 fache der üblichen Leistung (siehe Energieverteilung)
verarbeiten müssen.
Die mechanische Belastbarkeit
wird hautsächlich durch den mechanischen Hub (Auslenkung der Membran)
im Baßbereich begrenzt.
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Immer
schön dynamisch
Unter Dynamik versteht man
den Spielraum für die Lautstärkeänderung, also den nutzbaren
Bereich zwischen der unteren Grenze, dem Störgeräusch, und der
oberen Grenze den Verzerrungen. Es werden folgende Dynamikarten in der
aufgeführten Abstufung unterschieden:
Die Ohr-Dynamik:
Der Hörbereich erstreckt
sich zwischen der Hörschwelle 0 Phon und der Schmerzgrenze 120 Phon.
Als Pegelwert ausgedrückt sind dies also 120 dB Dynamik. Dies
entspricht als Schalldruck 20µP-100P (Pascal) und in Watt ausgedrückt
10-12 W - 1W.
Die Angabe Phon (Angabe
bei der Bezugsfrequenz 1kHz) kann auch als Schalldruckpegel (Sound-Pressure-Level)
in dBSPL angegeben werden (wird
im folgenden nur dB genannt).
Einige Beispiele (ca.-Werte
in dBSPL ):
10-20 : Leichtes Blätterrauschen,
Mikrofonrauschen
20-30 : Flüstern,
ticken einer Uhr
40
: Geräusche eines PCs (Lüfter+Festplatte)
60
: Unterhaltung
80
: PkW, Staubsauger, Telefonklingeln
90-100: Rasenmäher,
LkW
110-130:Laute Motoren, Düsentriebwerke
Die Original-, bzw.
Live- Dynamik:
Diese beschreibt die Verhältnisse
bei einer Live-Aufführung. Bei einem großem Orchester wird eine
Maximallautstärke von 110 dB erreicht. Das Umgebungsgeräusch
des Konzertsaales liegt bei ca. 25 dB, die leisesten Passagen der Musik
bei ca. 30 dB. Da auch Feinheiten des Programms kleiner 30 dB wahrgenommen
werden, liegt die Dynamik bei
ca. 85 dB. Dies sind Extremwerte.
Rockbands erzeugen vielleicht eine etwas höhere Maximallautstärke,
der Grundpegel liegt aber auch wesentlich höher (keine wirklich leisen
Musikpassagen), so das die resultierende Dynamik geringer ist.
Die System-Dynamik:
Diese beschreibt die Dynamik
der Musik-Übertragungskette (Programmquelle > Verstärker > Lautsprecher).
Die soeben beschriebene Originaldynamik muß von ihr mindestens übertragen
werden. Begrenzt wird diese nach unten durch das Systemrauschen und nach
oben durch die Aussteuerungsgrenze (Verzerrungen). Für den Anspruch
High-End sollten Werte von mindestens 90 dB erreicht werden.
Um die Größenordnung
zu verstehen: Dies entspricht einer Spannungs- bzw. Stromdynamik von
(10 90/20 ) ca. 1
: 30 000 d.h. wenn die größte Signalspannung 30V beträgt
ist die kleinste nur ca. 0,001V ! Als Leistung ausgedrückt:
0,1µW..100W !
Die untere Grenze sollte
möglichst tief liegen, so das bei geringer Abhörlautstärke
die Abhördynamik erreicht werden kann und Details nicht im Rauschteppich
verschwinden.
Die Programm-Dynamik:
Beschreibt den Dynamikbereich
des zur Verfügung stehenden Musikprogrammes. Diese ist abhängig
vom Aufzeichnungsmedium (Radio, Band, Schallplatte, CD) und natürlich
von der Aufnahmequalität. Der Wert schwankt zwischen 40 und maximal
ca. 70dB.
Die Abhör-Dynamik:
Zu Hause liegt das Umgebungsgeräusch
oft genug bei 40 dB und der Nachbar fühlt sich spätestens ab
90 dB gestört. Durch eine Wand gedämmt ergibt dies dort immerhin
noch ca. 30-50 dB. Die Dynamik im heimischen Hörraum beträgt
also meistens (nur) 50 dB. Wird das Musikhören in die Abendstunden
verlegt, und man hat das Glück keine "störenden Nachbarn" zu
haben, sind Dynamikwerte von
maximal ca. 70 dB erreichbar.
Die dynamische Wiedergabe
Dynamik wird häufig
nur mit Lautstärke gleichgesetzt. Viel wichtiger als die Maximallautstärke
ist aber ein hohes Auflösungsvermögen der Kette. Erst diese Detailauflösung
und Transparenz der Wiedergabe ermöglicht es die Abhördynamik
voll auszuschöpfen.
In diesem Zusammenhang hat
sich der Begriff "Feindynamik" etabliert. Unter ihr versteht man
die Fähigkeit einer Übertragungskette auch bei kleiner Abhörlautstärke
zu begeistern, also die Eigenschaft schnelle flüchtige Wechsel
realistisch zu verarbeiten.
Dies sind schnelle dynamische
Veränderungen von Höhen zu Tiefen, und von der Lautstärke,
auch in kleiner Amplitude, welche die Spannung der Musik ausmachen. Erst
wenn eine Kette fähig ist, schnelle musikalische Einsätze, kraftvoll
und vital, in ihrer ganzen Energie realistisch wiederzugeben, ist das Attribut
explosive
Dynamisch angebracht.
Ermöglicht wird diese
Fähigkeit durch perfektes Impulsverhalten,
geringste dynamische Verzerrungen
und sehr guten Signal/Rauschabstand. Dann sind Eigenschaften wie "Timing"
ebenso selbstverständlich.
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